Jahrelang heißt es, dass Wuppertal hässlich geworden ist, es gibt keine Veränderung und alles wird trist und alt. Dann stellt die Stadt einen Plan vor, wie man einen Teil des zentralen Treffpunktes neu gestalten kann und jeder regt sich auf. Klar stört es mich auch, dass ich jeden Tag mehr Zeit für die Autofahrt einplanen muss, aber es hat doch auch einen guten Grund: Die Verschönerung und Neugestaltung des Hauptbahnhofes, der als Tor nach Wuppertal dienen soll. Also: Nicht aufregen, sondern auf die Fertigstellung freuen!

Der nächste Punkt ist der neue Ikea. Ein Weltunternehmen möchte sich in Wuppertal ansiedeln und einen Markt eröffnen — und alles, was den Wuppertalern einfällt, ist nur Negatives. Was Ikea aber alles bringt, wollen die wenigsten sehen. Dass die meisten, die heute meckern, morgen dort einkaufen, wollen sie selbst nicht einsehen. Dann diese Primark-Debatte. "Es werden Leute zu Hungerlöhnen an die Arbeit gestellt und dort wird nicht auf die Menschenrechte geachtet", heißt es überall. Aber: Welcher Kleidungsartikelhersteller ist denn besser? Als ob alle die anderen nicht in diesen Ländern billig produzieren lassen. Jedes Jahr ist ein anderer Hersteller in den Medien, der billig produziert. Aber wer stört sich wirklich daran? Also warum diese Debatte?

Matthias Reinertz, Röntgenweg, Wuppertal