Zerstörung der Qualität

Betr.: Autoverkehr und Stadtbild

Der Wunsch nach Freiheit und Individualität (die Werbung lügt hier hartnäckig ja sehr schön) hat uns alle zu Sklaven des Auto-Massen-Systems werden lassen. Beispiel (I): Ein munteres Kindlein wird liebevoll im unschuldig-weißen SUV zur wundervoll bunten Junior Uni gebracht und lernt vieles über seine Umwelt. Will es danach noch auf den nahen Spielplatz, muss es erst giftige Abgaswolken inhalieren und wird im ungünstigsten Fall mit den hier legalisierten 50 km/h zu Brei gefahren. Modern?

Beispiel (II): Als erholungsuchender Nutzer der Samba-Trasse wird man kurz hinter dem Zoo jäh durch tosenden Lärm aus der Waldesstille gerissen, bis endlich die Autos vom Burgholz-Tunnel verschluckt werden.

Der Autoverkehr zerstört wahrnehmbar Lebensqualität und Attraktivität einer Stadt. Wollen wir uns damit abfinden?

Frieder Nockur, Eichenstraße, Wuppertal

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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