Leserbrief Zu wenig ausgebaut, zu unsicher

Betr.: Sichere Wege mit dem Fahrrad vom Arrenberg in die Elberfelder Innenstadt / Schreiben an die Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West

 Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Sehr geehrte Frau Mahnert,

ich schreibe Sie in Ihrer Funktion als Bezirksbürgermeisterin von Elberfeld-West an.

Seit über drei Jahren fahre ich innerhalb der Stadt Wuppertal ausschließlich mit dem E-Bike. Meine täglichen Einkäufe und Termine sind mir somit möglich, ohne dass ich die Umwelt belaste, im Autoverkehr steckenbleibe oder einen Parkplatz suchen muss.

Das empfinde ich generell als ein großes Privileg und leiste damit meinen eigenen Beitrag zum Umweltschutz, was allerdings weniger riskant wäre, wenn die Strecken für Radfahrer/innen in Wuppertal besser ausgebaut und somit sicherer wären. Ich möchte Ihnen die Probleme, vor denen ich fast täglich stehe, kurz schildern.

Ich komme über den Bezirk Arrenberg und fahre auf die Friedrich-Ebert-Straße (B7) um an der Ampelkreuzung Robert-Daum-Platz auf die linke Abbiegerspur zu gelangen, die zur Briller Straße hinauf und damit vorher in das Luisenviertel zum Einkauf führt. Nur indem ich die Radspur verlasse und den fließenden Autoverkehr mit linkem Handzeichen blockiere, gelingt mir dies. Selten habe ich dabei ein sicheres oder gar gutes Gefühl, denn dieser Straßenabschnitt ist immer stark befahren. Warten, bis nichts kommt, ist sinnlos. Die Fahrradspur fährt einfach nur geradeaus, ein Abbiegen in die Altstadt ist dort nicht eingeplant.

Bin ich dann auf der linken Abbiegespur und darf fahren, habe ich das nächste Problem, nämlich, dass die Autofahrer/innen, die auf der B7 aus Barmen kommend in Richtung Briller Straße abbiegen möchten, dies ohne Ampelschaltung dürfen (es ist nur die Vorfahrt zu beachten) und die abbiegenden Radfahrer/innen oft einfach übersehen. Auf dem Rückweg aus dem Luisenviertel möchte ich dann auf die B7 kommen und kann nur über eine Ampel laufen, die keine Fahrradspur hat.

Kluge Ideen dafür habe ich leider nicht, ich denke, es muss ein Gesamtkonzept erarbeitet und vorgelegt werden, aber als Vorschlag hätte ich:

- Die B7 sollte nicht aus zwei Autospuren, sondern aus einer Auto- (rechts) und einer Fahrradspur (links) bestehen. Der schmale Radweg, der ohnehin oft zugeparkt ist, entfällt damit.

- Die Rechtsabbiegespur auf der B7 sollte am Robert-Daum-Platz mit einer Ampel versehen werden, die das Abbiegen auf die Briller Straße regelt, und nur dann auf grün schaltet, wenn die Ampel auf der B7 in Richtung Vohwinkel auf grün geschaltet ist. Denn dann ist gewährleistet, dass kein Abbieger von der Gegenrichtung geschnitten werden kann.

- Die Fußgängerampel am Robert-Daum-Platz, die von der Friedrich-Ebert-Straße zur Sparkasse führt, müsste zweigeteilt werden, eine Spur für Radfahrer/innen und eine Spur für Fußgänger. Damit wäre gewährleistet, dass ein Radfahrer von der Altstadt wieder in Richtung Vohwinkel fahren kann.

Vielleicht gibt es bessere Konzepte, aber um Sicherheit im Radverkehr zu gewährleisten, bitte ich Sie um Behandlung der Problematik und Beseitigung, damit Wuppertal auf dem Weg zur Fahrradstadt 2025 vorankommt und Fahrradfahrer/innen zu gleichrangigen Verkehrsteilnehmern werden. Vielen Dank!

Steffi Billert

Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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