Leserbrief Bekenntnis zum zügigen Ausbau

Betr.: Diskussion um Ausbau der L419 in Ronsdorf, Leserbrief „Aus dem vorigen Jahrhundert" von Armin Brost

 Symbolbild.

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Foto: Rundschau

Visionäre waren und sind die Motoren unseres Fortschritts, besonders die „aus dem vorigen Jahrhundert“. Aber Visionäre, die damals wie heute bei der Umsetzung ihrer Ideen die Realität außer Acht gelassen haben, waren – wenn überhaupt – nur selten erfolgreich.

Es ist richtig: Man muss einen ersten kleinen Schritt wagen, um ein großes Ziel zu erreichen. Und die intensiv diskutierte Verkehrswende – die auch wir für vernünftig halten – ist ein solches Ziel.

Aber glaubt wirklich jemand ernsthaft, dass der Nichtausbau der L419 auch nur ansatzweise einen Beitrag zur Umwelt- und Klimaverbesserung in Ronsdorf, geschweige denn in der Welt bringt?

Der Verkehr wird allen seriösen Prognosen zufolge – auch ohne Ausbau – zunehmen. Das heißt, dass die Lärmbelastung zunimmt, der CO²-Ausstoß größer wird und die Feinstaubbelastung durch noch mehr Stop-and-go-Verkehr weiter steigt. Das alles wollen wir den Ronsdorfern ersparen und bekennen uns deshalb seit Jahren für den zügigen Ausbau der Parkstraße, weil diese Belastungen durch den Ausbau kleiner werden.

Solange es kein den Bedürfnissen vor allem berufstätiger Menschen angepasstes ÖPNV-Angebot gibt, das auch ländliche Gebiete einschließt, solange die Bahn-Infrastruktur ein stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene nicht erlaubt, solange greifen Menschen auf den eigenen Pkw zurück, um von A nach B zu kommen. Und daran ändert auch die zu zunehmende Elektromobilität nichts.

Und selbst das von der EU für 2035 verfügte Aus für den Verbrennermotor trägt nach einem Verbot für Neuwagen durch den Bestandsschutz für Altfahrzeige frühestens weitere zehn Jahre später ökologische Früchte.

So lange sollen nach unserer Meinung die Ronsdorfer nicht auf Lärm- und Feinstaubreduzierung warten und unter ansteigendem Schleichwegeverkehr leiden.

Wir unterschreiben die Aussagen von Herrn Wohlers vollinhaltlich. Wir wissen, dass unsere permanenten Forderungen nach schnellem Ausbau von vielen Ronsdorfern geteilt werden. Es ist beruhigend, festzustellen, dass das nun auch außerhalb unserer Aktion öffentlich artikuliert wird.

Zwei Fakten: Falsch ist Behauptung, es sei eine „zusätzliche Südautobahn längs durch Wuppertal“ geplant. Es handelt sich nicht um eine zusätzliche Straße und schon gar keine Autobahn. Es ist der letzte Ausbauschritt einer bestehenden Landesstraße, die den aktuellen Verkehr nicht mehr aufnehmen kann. Diese seit den 60er Jahren diskutierte „Südtangente" wird nach Fertigstellung zur Bundesstraße, auf der dann ein angepasstes Tempolimit gelten wird.

Wo diese Bundesstraße dann „längs durch Wuppertal“ führt, hat bisher noch niemand kartografisch belegen können. Übrigens: Auch durch Ronsdorf führt trotz vielfacher gegenteiliger Behauptung Anderer keine Autobahn!.

Der Wunsch nach mehr Lebensqualität treibt alle diejenigen um, die sich für den Ausbau einsetzen. Den von Ihnen angesprochenen „Irrsinn“ erleben vor allem die Bürger an der Linde seit Jahren in erschreckender Weise hautnah vor ihrer Haustür.

Also: Ausbau jetzt im Interesse der Ronsdorfer!

Wolfgang Luchtenberg, Aktion „Ronsdorfer für die L419“

Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de
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