Leserbrief Geteiltes Leid ist halbes Leid

Betr.: L419 auf Lichtscheid

 Leserbrief an die Wuppertaler Rundschau: redaktion@wuppertaler-rundschau.de

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Foto: Rundschau

Auch wenn man etwas Unzutreffendes ständig wiederholt, wird es nicht wahrer! Anders, als es die Gegner des Ausbaus der L419 auf den Südhöhen seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholen, wird es durch den Ausbau der Straße keineswegs zu einem größeren Verkehrschaos kommen, als es jetzt bereits herrscht – auch nicht während einer BUGA.

Der geplante Trassenverlauf lässt erkennen, dass die Planer die wichtige Verkehrsachse auch während der Baumaßnahme so weit wie möglich mit der jetzigen Leistungsfähigkeit erhalten wollen. Aktuell gibt es eine Fahrspur in jede Richtung, eine Situation, die täglich zu langen Staus führt. Deshalb ist es wichtig, dass nach der Anhörung der Beteiligten jetzt zügig der nächste Schritt in Richtung Ausbau gemacht wird.

Sicher, es wäre gut gewesen, wenn der Ausbau der Straße bis zur BUGA abgeschlossen wäre, um den Gästen eine reibungslosere Anfahrt zu ermöglichen. Aber es wird ja vermutlich nicht die letzte Veranstaltung sein, für die es sich nach Wuppertal zu kommen lohnt. Selbst ohne solche Veranstaltungen ist der Ausbau der L419 ebenso wichtig wie richtig.

Selbstverständlich wird der Verkehr auf der südlichen Umgehungsachse in der Zukunft nicht nennenswert schwächer, sondern eher stärker werden. Der künftig wieder mit ruhigem Gewissen (wegen der umweltfreundlichen Elektrotechnik) mögliche Individualverkehr wird nicht weniger, sondern mit Zunahme der „mobilen Alten“ mehr werden. Dazu kommt der steigende Frachtverkehr beispielsweise mit den Lieferungen des Onlinehandels, der für die kommenden Generationen der Normalfall für Einkäufe sein wird.

Gerne wird von den Ausbaugegnern verschwiegen oder sogar als Gegenargument benutzt, dass die Südtangente der Entlastung der A46 dienen soll. Hier sollte aber das Sankt-Florians-Prinzip nicht gelten. Es ist zutiefst egoistisch, den Menschen auf den Nordhöhen die Beeinträchtigungen durch die übervolle A46 zuzumuten und nicht bereit zu sein, auf den Südhöhen in bürgerlicher Solidarität einen Teil der Last zu übernehmen. Es gilt auch hier: Geteiltes Leid ist halbes Leid.

Selbst, wenn damit zu rechnen ist, dass die Gegner die für die Stadt wichtige Entwicklung mit juristischen Spielchen so weit wie möglich behindern möchten, sollte die Stadt weiter in guten Gesprächen mit den zuständigen Stellen in Düsseldorf bleiben, um den Ausbau der L419 so weit wie möglich zu beschleunigen.

Dies auch, weil nach der Umwidmung der L419 zur Bundesstraße einige positive Auswirkungen auf die Situation der heutigen B7 im Innenstadtgebiet zu erwarten sind, die der neuen „grünen“ Mentalität in der Stadt entgegenkommt.

Wolfgang Wohlers

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