Leserbrief „Wohl lästig und unbequem“

Betr.: Wuppertaler Ordnungsamt

Symbolbild.

Foto: Christoph Petersen

Vor einigen Tagen meldete ich telefonisch der Leitstelle des Wuppertaler Ordnungsamtes einen sehr verkehrsgefährdend parkenden Kleinlaster in unmittelbarer Nähe einer Kindertagesstätte an einer Straßenkreuzung. Durch das in höchsten Maße rücksichtslose Verhalten des Fahrzeugführers war nicht nur das Überqueren der Straße von einem Bürgersteig zum anderen nicht möglich, sondern das Fahrzeug verdeckte die freie Sicht auf den Straßenverkehr.

Antwort der Leitstelle des Ordnungsamtes: „Danke für den Hinweis, wir kümmern uns darum!“ 24 Stunden später war immer noch nichts passiert. Niemand hatte sich um den Falschparker gekümmert! Fahrzeug stand dort unverändert, ohne „Knöllchen“ o.ä.

Erneuter Anruf bei der Leitstelle des Ordnungsamtes. Antwort diesmal: „Wieso rufen Sie überhaupt hier an? Das ist Sache der Politessen. Hier haben Sie die Durchwahl: 0202 / 563… Ihren Anruf von gestern sehe ich hier im System, mehr aber auch nicht.“ Rückfrage: „Wenn Sie sich schon nicht darum kümmern, warum haben Sie den gestern dann nicht schon die Politessenleitstelle informiert?“ Antwort: „Weiß ich doch nicht, was der Kollege gestern gemacht hat, oder nicht. Besser ist, Sie rufen da mal selber an!“

Anruf bei der Leitstelle der Politessen war leider erfolglos, da diese zur Kaffeezeit eine Anrufumleitung auf das Call-Center der Stadt Wuppertal eingeschaltet hatten. War man da erlebt hinsichtlich ergebnisloser Wartezeit ist ja hinlänglich bekannt.

Dritter Tag: Immer noch nichts geschehen. Als aber dann plötzlich ein Einsatzfahrzeug mit Martinshorn aufgrund des Falschparkers nicht in die Straße einbiegen konnte, kam Bewegung in die Sache und der Halter wurde ausfindig gemacht und dieser fuhr unbehelligt sein Fahrzeug dann weit weg.

Hier wird dem steuerzahlenden Bürger zugemutet, sich selber durch den Telefondschungel der Stadtverwaltung zu kämpfen mit dem Ergebnis, das man in einem Call-Center landet und nichts passiert!

Aber solche Bürgerhinweise werden wohl als lästig und unbequem betrachtet, denn andererseits können die Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes/Politessen sehr gerne sonntags morgens um 7:20 Uhr in Wohngegenden mit einem Dienstfahrzeug auftauchen, um einen einzigen Falschparker aufzuschreiben, der lediglich ohne jegliche Verkehrsbehinderung auf einer schraffierten Fläche parkt.

Klar, sowas ist ja auch bequemer als einen Bürgerhinweis nach zu gehen, der ja nur das gesellige Kaffeetrinken im Rathaus stört!

Thomas Winkler

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