Sehr geehrter Herr Schnickmann, Sie Schreiben in Ihrem Leserbrief unter: Dabei wäre es so einfach: Steht ein Roller im Weg? Schieb ihn beiseite. Liegt ein Roller auf der Straße? Heb ihn auf und geh weiter. Wer Zeit hat, ein Foto zu machen und sich in einem Leserbrief zu empören oder eine Petition gegen Roller zu starten, schafft das auch. Oder halt nicht. Und dann lebt man damit.“
Leider übersehen Sie dabei einige wichtige Fakten. Zum einen ist das Ordnungsamt dazu da, solche Aufgaben wahrzunehmen und zum anderen dürfte die Mehrzahl derjenigen, die durch die nicht ordnungsgemäßen Roller behindert werden, kaum in der Lage sein, Ihre „Vorschläge“ umzusetzen. Oder wollen Sie mir zum Beispiel zumuten, dies zu tun, obwohl ich schwer- und gehbehindert und auf zwei Gehilfen angewiesen, froh bin, noch Strecken (mehr oder weniger sicher) zu Fuß zu bewältigen?
Ich habe nichts gegen E-Scooter und finde die Möglichkeiten, die diese bieten, schon recht zukunftsweisend, allerdings nur, wenn sie vorschriftsmäßig genutzt und auch abgestellt werden. So wie Sie schreiben, unterstützen Sie die unvorschriftsmäßige Nutzung der Roller, indem Sie dazu auffordern, die Verstöße der Nutzer durch „Eigeninitiativen“ von Nichtnutzern „auszubügeln“. Sind Sie wirklich der Meinung, dass sich dieser Zustand dadurch verbessert?
Ich denke, dass sich dadurch die Häufigkeit dieser Ordnungswidrigkeiten eher mehren wird. Das hat nun wahrlich nichts mit „Vater Staat, bitte komm und hilf“ zu tun, wenn man erwartet, dass hier Pflichten erfüllt werden. Sie würden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch nach dem „Staat rufen“, wenn Ihnen etwas „Böses widerfährt“ – oder leben Sie damit?
Würden alle so denken, bräuchten wir weder Vorschriften noch Gesetze, die das Miteinander regeln, weil immer mehr Menschen vergessen, dass es Mitmenschen gibt, auf die man Rücksicht nehmen sollte.
Klaus Döring
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