Briefe von Leserinnen und Lesern „Eindeutig zu wenig Plätze mit Aufenthaltsqualität“

Wuppertal · Betr.: Artikel „Die Posse um zwei Parkplätze“, Rundschau vom 1. August 2025

Der Parkplatz in der Südstadt. An den markierten Stellen sollen Bäume gepflanzt werden.

Foto: Wuppertaler Rundschau/Marie Fassbender

Auch ich bin Anwohner der Kölner Straße und finde es überaus ärgerlich, dass der Eindruck entsteht, die Anwohnerinnen und Anwohner wollten den Park nicht. Es gibt hier in der Innenstadt eindeutig zu wenig Plätze mit Aufenthaltsqualität, zu viele versiegelte Flächen und zu wenig Grün.

Ich wohne seit zwei Jahren in der Elberfelder Südstadt und ärgere mich täglich darüber, dass der gesamte öffentliche Raum von Autos beansprucht wird. Kaum gedacht wird an zu Fuß Gehende, Radfahrende oder Menschen, die mit Rollstühlen oder Kinderwägen die komplett zugeparkten Bürgersteige kaum nutzen können. Auch ich habe leider ein Auto. Ein Stück der Straße habe ich beim Kauf allerdings nicht dazu bekommen.

Dass einige nun so tun, als wären sie kurz davor, in den Untergrund zu gehen, weil zwei Parkplätze wegfallen, empfinde ich als lächerlich. Die Kölner Straße ist zehn Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, wir wohnen mitten in der Stadt. Es kann niemanden überraschen, dass der Parkraum hier begrenzt ist. Umso mehr wünsche ich mir, dass die Stadt andere Mobilitätskonzepte fördert, anstatt die ganze Stadt zu Parkraum umzuwidmen.

Es ist nicht verboten, in Parks Bier zu trinken. Der Park wird von niemandem anderen genutzt, weil er unattraktiv ist. Diese Attraktivität soll durch den Neubau gesteigert werden.

Ich würde gerne mit meiner Tochter in Zukunft in einem grünen Park vor meiner Haustür spielen können. Und wenn ich die Wahl zwischen einem kleinen Flecken Grün inmitten der Betonwüste Südstadt und zwei Parkplätzen habe, fällt sie mir nicht schwer. Auch Wuppertal muss mit der Zeit gehen und kann sich den Änderungen, die der Klimawandel und die Anpassung der Städte an größere Hitze und eine veränderte Mobilität stellt, nicht entziehen.

Oliver Lorenz

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