Debatte über Forensik- und/oder Gewerbestandort Nackte Machtdurchsetzung?

Betr.: Kleine Höhe

Die Mehrheit der Ratsmitglieder hat sich an der öffentlichen Diskussion um eine Bebauung der Kleinen Höhe nicht namentlich beteiligt. Würde dieser Rat Katernbergs Widerstand überstimmen, um an der Parkstaße eine Gewerbefläche statt einer Forensik zu erhalten, wäre dies nicht nur in harter Konfrontation zum Stadteil demokratisch miserabel legitimiert, sondern bei sich beschleunigendem Klimawandel eine Todsünde zu Lasten künftiger Generationen.

Falls so durch nackte Machtdurchsetzung „gesamtstädtische Interessen“ (Gewerbesteuereinnahmen) gegenüber Klima- und Landschaftsschutz die Oberhand gewinnen, darf man sich nicht wundern, wenn jüngere Generationen sich durch solche Politik eher bedroht als vertreten fühlen.

Der Wuppertaler Rat sollte vorrangig seiner Verantwortung gegenüber diesen Generationen gerecht werden, anstatt die vielfältigen kritischen Auswirkungen des Vorhabens auf der Kleinen Höhe „klein zu reduzieren“ und den Stadtteil Katernberg zu brüskieren.

Und die Landesregierung sollte sich fragen, ob sie dem Wuppertaler Anachronismus noch länger zusehen, anstatt die eigene Fläche für die Forensik zu verwenden und damit einer von vielen Bürgern unterstützten, nicht absehbaren rechtlichen Auseinandersetzung mit der „Bürgerinitiative Kleine Höhe“ aus dem Wege gehen will.

Die gegenwärtige Krise gibt uns allen die Chance zu erkennen, dass menschliche Kraft und Stabilität zu ihrer Bewältigung sich aus dem Erholungswert unserer Landschaft speisen, was leider durch immer weitere, keineswegs krisenfeste Gewerbeparks bedroht wird.

Hanno Ernst Zimmerle

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