Keine kritischen Aspekte

Betr.: Bustour durch die Bayer-Produktionsstätten

Sehr geehrte Redaktion,

Ihre lokale Berichterstattung schätze ich sehr und lese sie gern. Bei dem Bericht "Mit dem Bus durchs Bayer-Werk" vom 7. Juni jedoch dachte ich zuerst, es handle sich um eine Anzeige.

Dass Bayer "sich... positiv... seinen Nachbarn in Wuppertal präsentieren" will — geschenkt! Aber muss man deswegen alle kritischen Aspekte unerwähnt lassen, selbst in der Rubrik "Fakten"? Mit dem umweltbewussten und sozialen Engagement des Chemie-Konzerns vor allem in anderen Teilen unserer Welt ist es nicht so weit her — und das Interesse an der Übernahme von Monsanto mit seiner Gentechnik zeugt auch nicht gerade von Interesse an besonnenem nachhaltigem Umgang mit unserem (einzigen) Planeten.

Die in Fachkreisen durchaus anerkannte "Coordination gegen Bayer-Gefahren" hat seit über 30 Jahren Missstände, Fehlverhalten und Lobbyismus bei Bayer aufgezeigt — in unserem Land und weltweit. Von Bayer jedoch wird sie nach meinem Eindruck nur mit Misstrauen und Feindseligkeit behandelt.

Zu einer Weiterentwicklung des Konzerns gehört jedoch meines Erachtens dazu, sich kritischen Hinweisen und Anfragen aufgeschlossen zu stellen und daraus notwendige Konsequenzen zu ziehen.

Erst das führt letztlich zu einer positiven Präsentation bei den Nachbarn.

Jürgen Rau, Friedrich-Storck-Weg

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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