Bombe fürs Erste entschärft

Betr.: Abwahl des Dezernenten Paschalis / ASS-Leasinggeschäft der Verwaltung

Was wäre, wenn der Deal nicht von einem Dezernenten kritisiert, gestoppt und öffentlich gemacht worden wäre, sondern eine kleine, weisungsabhängige Beschäftigte hätte das ungesetzliche Handeln nicht mehr mit ihrem Gewissen vereinbaren können?

Nichts! Der Beschäftigten hätte man gesagt, "das haben wir immer schon so gemacht" — und es würde noch heute weiterlaufen wie geschmiert.

Ausgedacht hat sich das nämlich die Führungsspitze. Sie hat den Kuhhandel über Jahre gedeckt und herunterdelegiert. Zuletzt wurde, unter Aufsicht und Verantwortung der Herren Mucke und Slawig, auch nach Bekanntwerden, noch brav der Scheck an die Firma ASS (ohne Gegenleistung) ausgestellt. Wer von den abhängig Beschäftigten, vom Rechnungsprüfungsamt bis zur Fachabteilung sollte da gegen wen aussagen?

Das öffentliche Interesse an der Aufklärung des unrechtmäßigen Verwaltungshandelns scheint in den Hintergrund gedrängt. Hauptsache, man wird den los, der alles verriet. Die Grünen reihen sich in den Chor der Großen Koalition ein, um vielleicht bei der Neubesetzungen von Dezernentenpöstchen bedacht zu werden und "Don Promillo" (Anmerkung der Redaktion: der ehemalige Kabarettistenname von Oberbürgermeister Andreas Mucke) hat fürs erste die Bombe entschärft, die ihm sein Parteifreund Bell ins Nest gelegt hat.

Lars-G. Friedrich, Klippe

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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