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Eng, eng, überall eng

Eng, eng, überall eng

Döppersberg — Der Film" auf der Wuppertaler Internetseite zeigt, wie man sich den Eingang zur Stadt künftig vorzustellen hat: Der fürchterliche, (im Vergleich zum letzten Film) tumorös gewachsene "Zentralklotz" auf dem Bahnhofsvorplatz passt in das historische, ganz ansehnliche Ensemble "Stadthalle/Bundesbahndirektion/Bahnhofsgebäude/Wuppertal-Institut" wie ein Riesenkropf zum Gesicht einer Diva.

Von Höhe Schwebebahnhof Döppersberg sieht niemand etwas von den Südhöhen oder vom Busbahnhof. Eng, eng, überall eng.

In einer Stadt, in der man aufgrund der topografischen Lage nirgends außer in den Höhenlagen den Fokus der Augen auf Fernblick stellen kann und in der die vorhandenen "Blickachsen" kaum je länger als 50 bis 100 Meter sind, ist ein solcher Klotz ein kultureller und visionärer Offenbarungseid.

Carsten Heinrichs, Weststraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)