Warum alternativlos?

Betr.: Döppersberg · Der neugestaltete Döppersberg soll das schöne neue Tor unsere Stadt werden. Das ist gut so. Wer den Weg nach Wuppertal findet, betritt eine Stadt mit vielen schönen und bemerkenswerten Gesichtern: Schwebebahn, Pina Bausch, Wuppertal-Institut, Friedrich Engels, GEPA, Vereinte Evangelische Mission, die beiden großen Kirchen, die jüdische Kultusgemeinde sowie die islamischen Moschee-Vereine und alle Wohlfahrtsverbände.

Das neu geplante Tor in unsere Stadt trübt jedoch nach der jetzigen Planung diesen Blick in die Stadt. Wer zukünftig von Bahnhof her durch das neue Tor die Stadt betritt, wird an Primark nicht vorbeischauen können: Billige Ware auf Kosten der Näherinnen und Näher und aller an Billigkleidung Betrogenen — Kinderarbeit eingeschlossen. Dieses Aushängeschild passt einfach nicht in unsere Stadt mit ihrer Tradition von Gerechtigkeit.

Warum Primark für die Wuppertaler Politik alternativlos sein soll, leuchtet mir nicht ein. Bis auf den Tod ist nichts alternativlos. Es ist vielmehr eine Frage der Wahl, welches Bild unsere Stadt prägen, wie das neue Aushängeschild aussehen soll.

Für Primark spricht allein die größtmöglich zu erwartende Rendite — mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun.

Andreas Obermann, Hultschiner Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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