Nicht ohne Widerspruch

Betr.: "Verträge sind fertig", Rundschau vom 21. Januar

Ist es denn unsere schöne Stadt nicht wert, dass sie einen einladenden Bahnhofsvorplatzbereich bekommt? Muss dort so ein klotziges Gebäude die Sicht von allen Seiten versperren? Es heißt, dass der irische Investor "Signature Capital" als Hauptmieter die Textilkette Primark mitbringt. Die Stadt und der Investor haben die Verträge unterschrieben. Sofern der Stadtrat am 10. Februar zustimmt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Dass Primark ein Unternehmen ist, welches "preiswerte" Textilien aus Billiglohnländern wie Bangladesch, Indien und anderen asiatischen Ländern anbietet, ist bekannt. Dass ausgerechnet ein Unternehmen, welches sich auf Lieferungen aus diesen Regionen stützt, die Eingangspforte unserer Stadt bilden soll, kann von uns Bürgern nicht ohne Widerspruch hingenommen werden. Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister: Bitte fordern Sie die Experten auf, die komplette Investorenkubus-Planung zu überarbeiten. Wenn überhaupt ein Gebäude an dieser Stelle, dann nur zwei- bis maximal dreigeschossig und zehn Meter zurück nach Osten versetzt. Ausführung eventuell in abgerundeter Winkelform, nach Süden hin offen, mit mehrfacher Außengastronomie. Ein kleiner Teich mit Brunnen würde sicher dorthin passen. Man kann den ganzen Bereich auch erst einmal einfassen, mit Tiefgarage versehen und begrünen, bis sich in einigen Jahren ein vernünftiges Konzept für die Gestaltung auf dieser Grünfläche samt Peripherie anbietet. Was jedoch auch immer gebaut wird: Ein Billiganbieter sollte als Mieter verboten bleiben.

Sehr geehrte Stadtverordnete: Bitte stimmen Sie dem Vertag nicht zu.

Werner Eberhard, Greueler Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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