Nicht nachhaltig

Betr.: Döppersberg · Der Platz vor dem Bahnhof wird zum Vorplatz eines Kaufhauses. Der öffentliche Stadtraum wird weitgehend auf funktionale Zugangswege reduziert. Diese Planung widerspricht dem Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs und dem ursprünglichen Ziel der Stadt: Der Platz vor dem historischen Bahnhofsgebäude sollte den Bürgern gehören.

Die Stadt verkauft ihre Zukunft. Eine Neugestaltung dieses Bereichs zu einem späteren Zeitpunkt ist ausgeschlossen. Erinnert sei an die Situation vor 50 Jahren: Auch damals wurde die "autogerechte" Neugestaltung des Döppersberges gefeiert. Heute wird dieses "zukunftsgerechte Bauwerk" für mindestens 140 Millionen Euro umgebaut.

Ankermieter des neuen Kaufhauses ist der Textildiscounter Primark auf rund 7.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. Dieser Billigstanbieter von Textilien wird künftig das Renommee der Einkaufsstadt Elberfeld maßgebend mitbestimmen.

Da die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Wuppertal nicht vermehrbar ist, und der neue Textildiscounter einen erheblichen Anteil der Kaufkraft binden wird, ist der Verdrängungswettbewerb bei Textilien, vor allem in Elberfeld, unvermeidlich.

Haimo Bullmann, Echoer Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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