Ein freier Vorplatz

Betr.: Döppersberg · Angesichts des wie von Mehltau befallenen Informationsgebarens der Stadtspitze braucht man gute Arbeit der Presse. Zuletzt der Beitrag über den Carnaper Platz, die als Satire verpackte Primark-Recherche — und nun die Wiedergabe mit für uns Leser wichtigen Zitaten der Sitzung der städtischen Döppersberg-Planungskommission.

Auffällig erscheint mir, dass Stadtdirektor Slawig oft vor den Entscheidungen der "GroKo" das Ergebnis bekannt gibt. Im März vor der Kommunal-Streikdrohung: Im Fall von Lohnerhöhungen gebe es Entlassungen. Vor Jahren: Das Schauspielhaus werde geschlossen. Und nun, zum Verkauf des Bahnhofsvorplatzes: Man habe keinen Einfluss auf die Mieterauswahl. Auch nicht bei einem Eros-Center? Warum schreitet der OB nicht ein? Nach Gemeindeordnung NRW ist die Notwendigkeit eines derartigen Verkaufs den Einwohnern zu belegen. Es muss doch möglich sein, zu erwartende Einnahmen durch diesen "Investor" (bei jedem Metzgereigeschäft steht der Inhabername an der Tür) gegenzurechnen mit zu erwartendem Arbeitsplatzabbau und entsprechenden Steuermindereinnahmen wegen der dreijährigen B7-Sperrung.

Herr Oberbürgermeister: Gestalten Sie bitte Stadtpolitik — mit einem freien Bahnhofsvorplatz und städtischer Vermietung an kleine Nichtkettengeschäfte, und somit kürzerer B7-Sperrung.

Wolfgang Richel, Briller Straße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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