Rückgängig machen

Betr.: Wuppertaler Oper

Toshiyuki Kamioka mag ein guter Generalmusikdirektor sein. Seine Tauglichkeit als Opernintendant hat er bislang leider nicht bewiesen. Vielmehr zeigt er derzeit offenbar eine Überforderung mit der Ämterhäufung. Die Abschaffung des beliebten und erfolgreichen Opern-Ensembles und Blockaufführungen machen den Besuch der Oper unattraktiv.

Hinzu kommt eine wenig spannende Spielplangestaltung — mehr eine populistische Aneinanderreihung bekannter Opern. Nicht umsonst beklagt der Erste Vorsitzende der Volksbühne, Michael Braun, einen Mitgliederschwund von zehn Prozent zum Ende der vergangenen Spielzeit. Die Auslastung der aktuell laufenden Oper "Don Giovanni" beträgt an den Tagen 19., 22., oder 28. November nur um die 40 Prozent.

Auch die Rezensionen sind, wenn man von der bloßen musikalischen Betrachtung absieht, wenig schmückend. Die Wuppertaler Rundschau berichtet am 29. Oktober über den "Barbier von Sevilla": "Der Plan, mit populären Werken für ein volles Haus zu sorgen, geht so einfach offenbar nicht auf."

Es wird also höchste Zeit, lenkend einzugreifen, der Oper genügend Mittel für einen, sei es auch, wie im Schauspielbereich, sparsamen Ensemble-Betrieb zur Verfügung zu stellen und die angesprochenen Fehlentwicklungen, die auf wenig Gegenliebe beim Publikum stoßen, rückgängig zu machen.

Volker Paulat, Trills, Erkrath

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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