Droht ein „Schuss ins Knie“?

Betr.: Nahversorgung im Quartier am Eckbusch

Seit Jahren herrschte in der Bezirksvertretung als auch im Rat der Stadt Hilflosigkeit im Hinblick auf eine geeignete Nahversorgung in diesem Wohnbereich. Es fand kaum eine Versammlung statt, in der dieser Zustand nicht bedauert wurde, ohne eine Lösung präsentieren zu können.

Im Rahmen der vom Land geförderten Quartiersentwicklung wurde schließlich durch die AWO die "proviel GmbH" als Betreiber eines Frischemarktes in den seit Jahren leerstehenden Verkaufsräumen am Ringelbusch gefunden (geplante Eröffnung im August 2016).

Nach Bekanntwerden aktueller Spekulationen über die Errichtung eines (weiteren) Supermarktes an der Nevigeser Straße stellt sich uns Eckbusch-Bewohnern allerdings folgende Frage: Inwieweit sind solche Überlegungen vereinbar mit der bisherigen Unterstützung des Frischemarktes am Eckbusch? Nicht nur weitsichtige Bürger, sondern sicher auch die "proviel GmbH" sieht ein nicht zu unterschätzendes Wettbewerbsrisiko in der Einrichtung eines zusätzlichen Lebensmittelmarktes in etwa 2,5 Kilometern Entfernung. Ein Scheitern des Frischemarkts am Eckbusch brächte die Bewohner abermals in die Situation, die täglichen Einkäufe — entweder mit Auto oder Bus — außerhalb zu tätigen, wobei hier dann auch nicht zwingend ein Supermarkt an der Nevigeser Straße gewählt würde, sondern wie schon bisher praktiziert, ein Einkaufszentrum in Neviges. Ein Szenario, das nicht nur an die bisherige unbefriedigende Situation erinnert, sondern weder dem seniorengerechten noch inklusionsorientierten Quartier förderlich wäre. Wollen wir diesen "Schuss ins Knie"?

Gerd Huppertz, Am Eckbusch

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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