Beschämend

Betr.: SPD hilft bei Tafel, Rundschau-Ausgabe Ost, 4. März

Sieben Sozialdemokraten schmierten am 8. Februar Brötchen, schälten und schnitten Gemüse. Ist es nicht irgendwie traurig, dass Politiker, besonders jene der SPD, ein System unterstützen und damit fundamentieren, das Menschen immer weiter in die Armut drängt? Es wäre viel sinnvoller, endlich einen Weg zu finden, jene Institutionen unnötig zu machen. Es ist beschämend, dass die Partei, die für Armut und Elend verantwortlich ist, sich nun als Wohltäter darstellen möchte.

Ich war einmal Mitglied dieser Partei. Es war definitiv richtig für mich, mit der "Agenda 2010" auszutreten. Armut erhöhen durch Abbau des Sozialsystems, durch prekäre Arbeit, Dumping-Löhne, die Herr Schröder einst ermöglichte. Und nun "Dienste an Armen" als Heldentat darstellen — traurig. Ich empfinde dieses "Ehrenamt für einen Tag" als peinlich. Suppenküchen in einem so reichen Land? Nicht zu akzeptieren! Es wäre besser gewesen, diese "soziale Tat" ohne Presse auszuführen, denn dann wäre sie ehrlich gewesen.

Nicole von der Beeck, Zeughausstraße

(Rundschau Verlagsgesellschaft)
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