Heinz-Mack-Ausstellung Skulpturenpark: Das Licht, vor allem das Licht

Wuppertal · Am 8. März feierte Heinz Mack, Mitbegründer der Gruppe „ZERO“, seinen 90. Geburtstag. Tony Craggs Skulpturenpark Waldfrieden ehrt den großen Maler und Bildhauer jetzt mit einer Ausstellung, die ausschließlich seinem plastischen Schaffen gewidmet ist.

 Der Bildhauer und Maler Heinz Mack beim Pressetermin für seine Ausstellung, die am 4. Juli beginnt.

Der Bildhauer und Maler Heinz Mack beim Pressetermin für seine Ausstellung, die am 4. Juli beginnt.

Foto: Simone Bahrmann

In seinen drei Ausstellungshallen und im offenen Gelände präsentiert der Skulpturenpark ab morgen und dann bis zum 2. Januar kommenden Jahres 50 Skulpturen von Heinz Mack – darunter zahlreiche Arbeiten, die bislang noch nie öffentlich gezeigt wurden.

Für Heinz Mack haben Kunstwerke neben der Erscheinung, mit der sie sich dem Auge des Betrachters präsentieren, ein Innenleben, dessen Eigenheiten die Philosophie erschließt. Er selbst sagt dazu: „Das Irritierende, Rätselhafte, Wunderbare, welches in der Kunst sichtbar wird, zeigt sich auf den Oberflächen. Wo sollte es sich sonst zeigen? Dasjenige, welches in der Kunst nicht erklärbar ist, verbirgt sich unter diesen Oberflächen.“ In diesem Sinn sieht Mack in Raum, Zeit und Licht konstituierende Faktoren plastischer Kunst. Vor allem das Licht bedingt nicht nur die materielle Erscheinung des Kunstwerks. Es gewinnt für ihn darüber hinaus eine besondere Strahlkraft, die weit ins Metaphysische reicht, indem Licht auch die „entmaterialisierte“ Energie seiner Skulpturen wahrnehmbar macht.

Vor diesem Hintergrund bietet der Skulpturenpark Waldfrieden vor allem für die noch nie öffentlich gezeigten Arbeiten des Künstlers einen besonderen Rahmen, zumal Heinz Mack es schon immer für eine der wichtigsten Aufgaben plastischer Kunst hielt, die Schönheit von Natur und Kunst in Verbindung zu bringen.

Heinz Mack wurde 1931 im hessischen Lollar geboren, in den 50er Jahren studierte er an der Akademie in Düsseldorf Kunst und in Köln Philosophie. Zusammen mit Otto Piene gründete Mack 1957 die Gruppe „ZERO“, der sich 1961 auch Günther Uecker anschloss. Kreative und radikale Experimente in den Ateliers wurden durch aufsehenerregende Aktionen und legendäre Environments ergänzt.

„ZERO“ führte internationale Konzeptkünstler wie Yves Klein, Lucio Fontana, Piero Manzoni und Jean Tinguely zusammen, die auf die Gruppe einen wesentlichen Einfluss hatten – und gleichzeitig wiederum von „ZERO“ Impulse und Ideen empfingen. „ZERO“ entwickelte sich zu einer der bedeutendsten internationalen Avantgarde-Bewegungen nach dem Zweiten Weltkrieg und ist heute fest in der Kunstgeschichte verankert.

Das zentrale Thema von Heinz Mack ist das Licht als gestalterisches Mittel. Er experimentiert mit unterschiedlichem Material, mit Bewegung und Formen, entwirft vibrierende Lichtreliefs, kinetische Objekte, monumentale Lichtstelen oder lichtreflektierende Kuben. Neben der Malerei gehören auch Zeichnungen, Tuschen, Pastelle, Fotografie, bibliophile Werke und die Gestaltung von öffentlichen Plätzen, Kirchenräumen, Bühnenbildern und Mosaiken zu seinem breitgefächerten Oeuvre.

Heinz Mack lebt und arbeitet in Mönchengladbach und auf Ibiza.

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