Taltontheater macht Appetit auf die nächste Spielzeit Erfolge kommen wieder, Neues gibt’s sechs Mal

Wuppertal · Gruselig, politisch und herzerwärmend: Die neue Spielzeit des Taltontheaters (TTT) verspricht abwechslungsreich zu werden. Schon jetzt kann man für die sechs neuen Stücke und die fünf Wiederaufnahmen Karten kaufen und damit helfen, die noch ausstehenden Sanierungsarbeiten im TTT an der Wiesenstraße 118 zu finanzieren. Im Gespräch mit der Rundschau gibt das Leitungsduo des freien Theaters, David Meister (kaufmännisch) und Jens Kalkhorst (künstlerisch), einen Rück- und Ausblick.

Kommt wegen des großen Erfolges in der neuen Spielzeit wieder: "Macbeth" von Shakespeare im Taltontheater - auf karger Bühne agiert ein engagiertes 16-köpfiges Ensemble.

Foto: Joachim Schmitz

Das aktuelle Jubiläumsjahr des TTT, das es nun seit 20 Jahren gibt, war geprägt von Bauarbeiten, verlängerter Schließung, aber auch gefeierten Premieren und neuen Ideen wie einem Whiskey-Tasting.

Rund 50 ehrenamtlich Mitarbeitende zählt das Theater. „Die Arbeiten im Zuschauerbereich sind zu 85 Prozent abgeschlossen. In den internen Bereichen zu etwa 65 Prozent“, erklärt David Meister. Bislang seien rund 230.000 Euro investiert worden.

Gespielt wird seit November 2023 wieder, da ohne Aufführungen, also ohne Einnahmen, die laufenden Kosten von rund 9.000 Euro monatlich nicht gestemmt werden können. „Alles ist teurer geworden, zum Beispiel die Miete. Deshalb haben wir bei der Stadt Wuppertal eine höhere Förderung beantragt“, berichtet Jens Kalkhorst. Zudem würden die regulären Eintrittspreise moderat im Schnitt um zwei Euro erhöht. Dafür sind die ermäßigten Tickets etwas günstiger.

Der Spielplan mit einigen bekannten Werken soll dazu beitragen, regelmäßig vor vollem Haus zu spielen. „Vor Corona hatten wir das geschafft“, sagt Jens Kalkhorst. Deshalb werden die Publikumsmagneten „Und Gott sprach: Wir müssen reden!“, „Macbeth“, „Die Elstern“, „4.000 Tage“ und „Zeugin der Anklage“ wiederaufgenommen.

Am 20. September 2025 startet die neue Spielzeit mit der Uraufführung von Gaspard Cabots Grusel-Thriller „Jessi“ – einem für das TTT neuen Genre. „Ich bin stolz und froh, dass wir uns die Sporen verdient haben für diese Uraufführung“, berichtet Jens Kalkhorst. Das Taltontheater sei inzwischen so etabliert, dass Theaterverlage ihm die Aufführungsrechte für ganz neue Stücke übertragen würden.

Mit „Der Videobeweis“ von Sébastien Thiéry steht am 15. November 2025 eine deutsche Erstaufführung auf dem Programm. „Das ist eine wirklich bissige Komödie mit skurrilen Wendungen und einer menschlichen Schlusslösung“, verrät der künstlerische Leiter, der bei beiden Stücken selbst Regie führt.

Mit „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupéry erfüllt sich Kalkhorst zudem einen Regietraum. Ab dem 13. Dezember 2025 ist das philosophische Märchen als multimediale Reise mit viel Bühnentechnik zu sehen.

Mit „Die Welle“ von Reinhold Tritt kommt das TTT seiner „moralischen Verpflichtung nach“, so Jens Kalkhorst: „Das ist ein Zivilcourage-Projekt. Das Stück macht deutlich, wie schnell man in faschistische Strukturen abrutschen kann.“ Um das Jugendstück möglichst authentisch zu präsentieren, spielen neben Mitgliedern des TTT-Ensembles auch Schülerinnen und Schüler der Ronsdorfer Erich-Fried-Gesamtschule mit. Regie führt Benjamin Breutel. Premiere ist am 9. Mai 2026.

Breutel wird auch „Elternabend“ von Peter Lund und Thomas Zaufke inszenieren. Dieses satirische Musical ist eine Gemeinschaftsproduktion von Trio-Theater und TTT. Ab dem 24. Januar 2026 wird es gespielt.

Und dann gibt es noch „Die Rückkehr von Richard 3 mit dem Zug um 9.24h“ – eine Komödie von Gilles Dyrek. „Ein reicher Mann will mit seiner toten Familie Frieden schließen. Dafür engagiert er Schauspieler für eine Familienaufstellung. Es ist zum Brüllen und Weinen. Ein Wechsel von Boulevard und Familientragödie mit herzerwärmendem Ende“, kündigt Jens Kalkhorst an, der selbst Regie führt. Premiere ist am 18. April 2026.

Karten für alle Stücke sind jetzt schon erhältlich. Auch Abonnements bietet das TTT an. Wer öfter ins TTT geht, kann bei Übernahme einer Stuhlpatenschaft dann auf dem „eigenen“ Stuhl sitzen.

Taltontheater, Wiesenstraße 118, Telefon 0202 / 24 79 860 – oder www.taltontheater.de