Konzert im August in Wuppertal Henrik Freischlader: „Zurück zum Rock“

Wuppertal · Henrik Freischlader is back. Der Wahl-Wuppertaler lässt seinen unverwechselbaren Bluesrocksound Ende August auf der Waldbühne erklingen. Hendrik Walder sprach mit dem Gitarristen über den Neustart nach dem langen Corona-Break.

   Henrik Freischlader.

Henrik Freischlader.

Foto: Timo Wilke

Rundschau: Hallo Henrik Freischlader, Sie kommen gerade von einer Tournee in Skandinavien zurück. Wie lief es?

Freischlader: „Es war großartig! Wir haben vier Konzerte in Dänemark gespielt und zwei Festivals in Norwegen, zwischendurch haben wir auch Halt in Lübeck, Kiel und Hamburg gemacht. Nach einer so langen Zeit ohne Konzerte war es am Anfang fast unwirklich, endlich wieder live zu spielen und bis kurz vor unserem ersten Gig, konnten wir es selbst kaum glauben. Auch hätte ich gedacht, dass wir in Dänemark und Norwegen so gut wie keine Fans haben, aber es war richtig was los bei den Konzerten. Die Rückfahrt im bis unters Dach mit Equipment vollgepackten VW Bus von Lillehammer nach Wuppertal würde ich aber in Zukunft auf mindestens zwei Etappen aufteilen, das waren lange 24 Stunden (lacht).“

Rundschau: Wie lang hatten Sie denn mit Konzertauftritten aussetzen müssen?

Freischlader: „Im ganzen Jahr 2021 gab es nicht einen einzigen Gig, das war schon eine seltsame Zeit. Unser letztes Konzert mit der alten Band haben wir im Oktober 2020 gespielt.“

Rundschau: Was haben Sie stattdessen gemacht?

Freischlader: „Im Prinzip habe ich das gemacht, wozu man sonst nie kommt: Keller aufräumen, im Garten gearbeitet, viel Zeit in der Natur verbracht und ich habe mir eine kleine Schreinerwerkstatt eingerichtet.“

Rundschau: Instrumente gebaut?

Freischlader: „Nein, aber ich habe immer schon gerne mit Holz gearbeitet. Überwiegend habe ich alte Möbel repariert und so gut es ging versucht, sie zu restaurieren. Ich bin eben ein Fan von alten Dingen und liebe es, sie zu erhalten.

Rundschau: Und die Gitarre lag in der Ecke?

Freischlader: „Nicht immer (lacht). Zwischendurch habe ich natürlich gerne gespielt und dann auch wieder Stücke für zwei neue Alben geschrieben, bei denen ich, in Ermangelung einer Band, mal wieder fast alle Instrumente selbst eingespielt habe. Dazu sind wir gerade in der Endabstimmung, aber die Produktion, besonders die der Vinylplatte, ist unter den aktuellen Bedingungen kompliziert, langwierig und kostspielig.“

Rundschau: Ihre alte Band hat sich mit Corona aufgelöst ...

Freischlader: „... die Rahmenbedingungen ließen nichts anderes zu, aber ich habe jetzt wieder eine neue alte Band mit guten Freunden von früher. Armin Alic kenne ich seit 20 Jahren, mit ihm am Bass habe ich ein blindes Verständnis. Dann sitzt mein ,uralter‘ Weggefährte Moritz „Mr. Mo“ Fuhrhop wieder an der Hammond Orgel, und an den Drums haben wir den erstklassigen Hardy Fischötter, ein Kumpel aus den Kölner Zeiten.“

Rundschau: Die Musik soll wieder rockiger sein?

Freischlader: „Das kann man so sagen. In den letzten Jahren habe ich viel ausprobiert, auch mal mit Jazz und Soul geliebäugelt, aber momentan habe ich wieder meine Liebe zum harten, ehrlichen Bluesrock mit den klassischen Grooves zurückgefunden.

Rundschau: Und das erwartet auch die Gäste bei deinem Gig auf der Waldbühne?

Freischlader: „Genau, wir werden ein Bluesrock-Programm mit älteren Stücken und natürlich Songs vom neuen Album spielen, obendrein haben wir als special guest die kanadische Sängerin Layla Zoe dabei, für die ich in der Zwischenzeit auch ein neues Album geschrieben und produziert habe. Wir freuen uns tierisch auf das Konzert in Wuppertal!“

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