Neue CD des „Mariani Quartetts“ Buntrocks Bratsche trifft Brahms

Wuppertal · Das Mariani-Quartett, zu dem auch die Wuppertaler Bratschistin Barbara Buntrock gehört, ist seit der Gründung 2009 auf großen Musikfestivals und in berühmten Kammermusiksälen Europas zu Hause sowie durch viele Rundfunkaufnahmen bekannt.

Die neue CD des Mariani-Quartetts.

Foto: Audax Records

Seine jüngste CD widmet das Ensemble der Freundschaft zwischen Johannes Brahms (1833–1897) und dem etwas jüngeren Friedrich Gernsheim (1839–1916).

Brahms’ erstes Klavierquartett (Op. 25 g-Moll) wurde 1861 in Hamburg uraufgeführt – mit Clara Schumann am Klavier, deren 125. Todestag sich jetzt am 20. Mai gejährt hat. Im Allegro non troppo nimmt die rhythmisch ungezügelte Brahmssche Dramatik bald ihren Lauf. Zu herrlichen Cello-Kantilenen kommt auch die Bratsche zu Wort. Mit spannender Agogik und differenzierter Dynamik weiter Bögen entfalten die sich emanzipierenden Mittelstimmen eigene Kraft, wenn geheimnisvolles Pianissimo mit kraftvollem Forte synkopischer Tutti wechselt. Der langsame dritte Satz mutet trotz großer Melodiebögen fast marschmäßig an. Mit geschwindem Rondo alla Zingarese geht diese an Tiefe und Emotionalität kaum zu überbietende Aufnahme zu Ende.

Das sehr selten gespielte Klavierquartett von Gernsheim Op. 20 in c-Moll erlebte das Ensemble „als wunderbare Entdeckung“. Schwelgende Melodien, anspruchsvolle Instrumentalparts, lyrische Frische, Poesie und Gefühl dieser Aufnahme bestechen.

Philipp Bohnen (Violine) ist seit 2008 Mitglied der Berliner Philharmoniker. Barbara Buntrock (Bratsche) hat in Wuppertal vor Jahren in der Immanuelskirche das Kammermusikfestival „3B“ veranstaltet und leitet künstlerisch die „Musik auf dem Cronenberg“. Gerhard Vielhaber (Bratsche) erspielte zahlreiche Preise und tritt auf den großen deutschen Musikfestivals auf. Peter-Philipp Stämmler (Violoncello) konzertiert an allen großen Musikzentren Europas und Asiens.