„Supermond“ nennt sich dieses Phänomen, wenn der Nachbarplanet einmal im Jahr seine kürzeste Entfernung zur Erde aufweist, und „Superswing“ bietet das alle zwei Jahre, wenn es in der Historischen Stadthalle Station macht. Viele Jahre unter der Leitung seines Gründers Wil Salden, nun erstmals mit dem Posaunisten Uli Plettendorff als Bandleader, der charmant durch das Programm führt.
Dann geht es Schlag auf Schlag – 25 Swingtitel, die jeder der Anwesenden kennt, bei denen jeder mit dem Fuß oder Kopf mitwippt und zu denen „eigentlich getanzt werden müsste“, wie Plettendorff selbst zugibt. Doch die Bestuhlung und das Alter der meisten Anwesenden lassen dieses Engagement nicht zu.
Außerdem versteht sich die Kombo von jeher als Konzertorchester, nicht nur Millers Version von Gershwins „Rhapsody in Blue“ und das selbst arrangierte „I'll be seeing you“ legen davon Zeugnis ab.
Da bei aller musikalischen Qualität der Spaß nicht zu kurz kommt und mit Eva Buchmann eine exzellente Vokalistin zur Verfügung steht, vergeht die über zweistündige „Sentimental Journey“ wie im Flug. Und beim beschwingten Rausgehen hat der Mond noch einmal ein paar Meter näher zur Erde zurückgelegt. Vermutlich wollte er mithören ...