„Rheingold“ in der Wuppertaler Stadthalle Der Johannisberg als Festspielhügel

Wuppertal · Volles Haus in jeder Hinsicht: Die „Rheingold“-Aufführung in der Stadthalle sah nicht nur ausverkaufte Zuschauerränge, sondern auch eine bis zum letzten Millimeter ausgefüllte Orchesterbühne.

Konzertante Aufführung mit szenischen Elementen: Loge (Michael Laurenz) weist Wotan (Michael Kupfer-Radecky) einen listigen Ausweg aus dessen Bredouille.

Foto: SOW/Yannick Dietrich

93 Musiker plus 14 Solisten und ein Dirigent sorgten aber neben der erforderlichen Quantität auch für eine bemerkenswerte Qualität.

Der Vorabend zum Bühnenfestspiel „Der Ring des Nibelungen“ überzeugte nicht zuletzt dank einiger origineller szenischer Einfälle und einem spielfreudigen Ensemble, das auch ohne Kostüme temperamentvoll agierte. Es wurde deutlich: So kann auch eine konzertante Aufführung des Rings spannend dargeboten werden.

Herausragend: der Alberich von Joachim Goltz, überaus kraftvoll und textverständlich – eine großartige Performance des Mannheimer Baritons. Patrick Hahn dirigierte das Sinfonierochester, dem man die Freude über dieses Projekt anmerkte, unaufgeregt und souverän, als wäre dies sein zehnter „Ring“.

Zehnminütiger Jubel, stehende Ovationen für diesen einmaligen (es gibt keine Wiederholung) Wagner-Abend, der neugierig macht auf die anderen drei Teile, die im Januar, Februar und März nächsten Jahres anstehen.