„Heraus kommen 14 Konzerte international gefeierter Musikerinnen und Musiker aus aller Welt und der Jazzstadt Wuppertal. Mit ihrer künstlerischen Vielfalt bereichern sie das Jazzfestival nicht nur um den Zusatz ,World‘, sondern auch mit einer Neuinterpretation des Genres“, so die Veranstalter.
2025 werden vorhandene Kooperationen vertieft und neue Partnerinnen und Partner dazu gewonnen, darunter das Rex Filmtheater, wo am Donnerstag (30. Oktober) das „Jazz and World Meeting“ mit dem Doppelkonzert von „Jörg Schippa‘s UnbedingT“ und dem „Yazz Ahmed Quartett“ Auftakt feiert. (Bilder)
Das „Jazz and World Meeting“
„Jörg Schippa‘s UnbedingT“ ist Jetzt-Zeit-Jazz mit zwei Klarinetten, Gitarre und Drums. Ein ungewöhnliches Klangbild voller Grooves und Melodien, deren Kompositionen eine deutlich europäische Handschrift tragen, bilden den Rahmen für ungezügelte, virtuose und äußerst kommunikative Improvisationen.
Durch ihre Musik hebt die britisch-bahrainische Trompeterin Yazz Ahmed die Grenzen zwischen Jazz und elektronischer Sound Design auf und vereint sie mit den Klängen ihres Erbes aus zwei Kulturen zu einer Art psychedelisch-arabischen Jazz – berauschend und fesselnd.
Tradition ist bereits die Zusammenarbeit mit dem „Friday Night Jazz Club“ der Bandfabrik, wo am Freitag, 31. Oktober „Protschka‘s Organic Universe“ auftritt, eine Orgelband mit überraschender Besetzung in der Frontline (zwei Bläser, keine Gitarre, kein Bass), die einen außergewöhnlich kraftvollen und farbigen Sound kreiert.
Am Samstag (1. November) nutzt das Festival einen ihm vertrauten Klangraum. In der Glashalle der Sparkasse findet diesmal die von Piano Faust präsentierte und unterstützte Piano-Nacht mit der Jazzpianistin Johanna Summer und dem „Uri Caine Trio“ statt. Die klassische ausgebildete Pianistin Johanna Summer pendelt in ihrem Spiel zwischen Konzertsaal und Jazzclub. Ihre Improvisationen klingen dabei wie Kompositionen.
Der US-amerikanische Pianist Uri Caine verleiht mit seinen Musikerfreunden Mark Helias am Bass und Ben Perowsky am Schlagzeug der Piano-Nacht einen besonderen Glanz. Statt sich in verkopften Stilübungen zu verlieren, wechseln die drei nahtlos zwischen den Stilen und nehmen das Publikum mit auf eine unvorhersehbare Reise.
Seine Kooperation mit dem Pina-Bausch-Zentrum vertieft das Jazz and World Meeting an gleich zwei Veranstaltungstagen: Die Avantgarde hält am Sonntag (2. November) mit „Giuseppe Doronzo‘s Future Ancestrale“ und dem „Ingen Navn Trio“ in das ehemalige Schauspielhaus Einzug.
Exklusiv für das „Wuppertaler World und Jazzmeeting“ stellt Giuseppe Doronzo eines seiner Lieblingsprojekte mit Jorrit Westerhof an der Gitarre und Schlagzeug-Legende Hamid Drake neu auf. Drake gilt als einer der ersten amerikanischen Musiker, der sich eingehend mit dem Spiel auf Schlaginstrumenten anderer Kulturen beschäftigt und es darin zur Meisterschaft gebracht hat.
Das „Ingen Navn Trio“ bereichert den Abend mit Experimental Flow Music. Mit virtuoser, teils atmosphärischer Musik wandern Saxophonistin Inga Rothammel, Gitarrist Rocco Romano und der Wuppertaler Schlagzeuger Hendrik Eichler von wunderschönen verträumten Melodien hin zu energetischen rhythmischen Parts und zeigen genreübergreifende Kreativität. Ihr Debütalbum „Elewha“ wurde für dem Deutschen Jazzpreis nominiert.
Am Dienstag (3. November) vereinen sich die Stärken von Musikfestival und Auftrittsort bei „Ballet trifft Jazz – Die Frage der Zeit“. Zwei scheinbar so unterschiedliche Ausdrucksformen werden auf ihre Gemeinsamkeit hin ausgelotet. Beginnend mit Rhythmus und Tempo lässt es sich wunderbar in Dialog treten. Für die Uraufführung bei „Jazz City Bilk“ hatte der Wuppertaler Saxophonist Wolfgang Schmidtke die „Bilk Suite“ komponiert. Die Choreographie dazu entwickelte Neshama Nashman als Pas de deux. Am Mittwoch (4. November) holt das Meeting kurz Luft, um am Donnerstag, 5. November wieder das erstklassige Programm mit Elan fortzusetzen.