Pina-Bausch-Tänzerin Beatrice Libonati Gedichtband: They never dance(d) alone

Wuppertal · Die frühere Pina-Bausch-Tänzerin Beatrice Libonati hat mit ihrem neuen Gedichtband „Die unendliche Umarmung“ die Liebe zwischen ihr und ihrem Mann, dem Pina-Bausch-Tänzer Jan Minarík, einfach zeitlos gemacht.

Beatrice Libonati und Jan Minarík.

Foto: Karl-Heinz Krauskopf

Ein schmaler Band ist es geworden, mit kleinen Texten sowohl in deutscher als auch in italienischer Sprache – und mit zarten Zeichnungen von Beatrice Libonati selbst. Schon am Anfang steht „per Jan, il mio grande amore / für Jan, meine große Liebe“. Der Klang, der dadurch vorgegeben ist, der bleibt. Wenn es auch nicht in jedem Gedicht um Beatrice Libonati und Jan Minarík selbst geht, so sind sie doch immer anwesend. Und immer zusammen.

Auch dann, wenn oft die Natur, das Licht oder Begegnungen mit Tieren, etwa mit einem Falken und einem Fuchs, geschildert werden, spürt man durch jede Zeile hindurch: Was hier steht auf nur 70 Seiten, das erzählt immer von zwei Menschen, die sich gefunden haben, lange Zeit einander hatten, und dann getrennt worden sind. Denn Jan Minarík ist im Juni 2022 gestorben.

Oft erzählen die Gedichte vom Tanzen – von Walzer oder Polka. Vom Sich-gemeinsam-Drehen, vom Sich-gegenseitig-Halten. Haben Libonati und Minarík auf der Bühnen auch sehr oft alleine getanzt – im Leben dagegen nie.

„Die unendliche Umarmung“ ist in der Reihe der mehreren Gedichtbände, die Beatrice Libonati schon veröffentlicht hat, ein besonderes Buch. Wer lesen möchte, wie sich Stille anhört, kann das hier erleben.