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Literaturhaus: Ein Abend für Hanna Maron

Literaturhaus : Ein Abend für Hanna Maron

Das Literaturhaus bietet in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Programm. Den Anfang macht in Kooperation mit den Wuppertaler Bühnen eine Veranstaltung, bei der die große deutsch-israelische Schauspielerin und Friedensaktivistin Hanna (Channa) Maron im Mittelpunkt steht.

Zwei Jahre nach dem Tod der Schauspielerin hat das Goethe-Institut in Tel Aviv ein Buch in Auftrag gegeben, um das Leben dieser außergewöhnlichen Frau auch deutschen Jugendlichen nahezubringen. Entstanden ist ein Werk, bei dem die deutsche Comic-Zeichnerin Barbara Yelin sowie ihr israelisch-russischer Kollege David Polonsky Stationen aus dem Leben von Hanna Maron zeichnerisch festhielten.

"Die Originalzeichnungen ziehen als Wanderausstellung durch Deutschland und Israel. Momentan hängen sie im Carl-Fuhlrott-Gymnasium. Da ich Hanna Maron gekannt habe, kam mir die Idee zu der Veranstaltung im Kronleuchter-Foyer der Oper. Bühnengeschäftsführer Enno Schaarwächter war sofort einverstanden", so Anne Linsel, Vorsitzende des Literaturhauses.
Es war der ehemalige Generalintendant Holk Freytag, der die Maron nach Wuppertal holte. Er hatte in Israel inszeniert und sie dort kennen gelernt.

Als Freytag 1995 "Die Troerinnen" von Euripides in Wuppertal inszenierte, besetzte er die Rolle der Hekuba mit Hanna Maron. "Dort traf ich sie zum ersten Mal in der Kantine und wir verstanden uns auf Anhieb. Sie hat mir ihr Leben erzählt, ich fand das so spannend, dass ich ein Filmprojekt mit ihr realisierte", erinnert sich Anne Linsel. "Shalom heißt Frieden" ist der Titel des Films, der 1995 herauskam und 1997 eine Erweiterung erfuhr. "Hanna wurde 1923 in Berlin geboren, avancierte zum Kinderstar, stand als erstes deutsches 'Pünktchen' auf der Bühne, spielte an der Seite von Hans Albers.

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933 wanderte die Familie nach Israel aus, wo Maron später ihre Ausbildung zur Schauspielerin machte, schnell zur bekanntesten Darstellerin ihres Landes wurde. Politisch engagierte sie sich für den Frieden zwischen Israelis und Palästinensern, rief Projekte für palästinensische Frauen ins Leben. 1970 flog sie zu Dreharbeiten nach London, bei einer Zwischenlandung in München wurde Hanna Opfer eines palästinensischen Terroranschlags, bei dem sie ein Bein verlor. Danach setzte sie sich noch stärker für den Frieden zwischen den beiden Völkern ein", ist Anne Linsel, die die Maron an die Orte ihrer Kindheit begleitete und sie in Tel Aviv besuchte, noch heute von Channa Maron beeindruckt.

Am Montag (13. März 2017) ab 19 Uhr werden die Bilder von Barbara Yelin und David Polonsky im Opernhaus zu sehen sein, Yelin wird im Gespräch mit Anne Linsel ihre Arbeit erläutern und zum Abschluss ist Linsels Film "Shalom heißt Frieden" zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Nur einen Tag später, am 14. März, 19.30 Uhr, ist Jochen Rausch als Gast der Reihe "Wuppertaler stellen ein Buch ihrer Wahl vor" im Literaturhaus am Haspel. Im Lauf des Jahres werden auch noch Urs Kaufmann, ehemaliger Bausch-Tänzer, die Künstlerin Renate Löbbecke sowie Rundschau-Redakteur Stefan Seitz in dieser Reihe lesen.

Am 5. April, 19.30 Uhr, berichtet Michael Zeller im Literaturhaus über ukrainische Schriftsteller, die in Deutschland bekannt sind — und am 4. Mai stellt der Reise-Journalist Stephan Orth sein neues Buch über Russland vor. Im Juli kommt Peter André Alt und stellt seine Biographie über Sigmund Freund vor.

Fortgesetzt werden die erfolgreichen Reihen "kunsthochdrei" in Kooperation mit dem Von der Heydt-Museum und der Musikhochschule sowie die "Literarische Teezeit" im Skulpturenpark.

Durch das große Engagement der Stadtsparkasse und der Jackstädt-Stiftung kann wieder ein "Schulhausroman" geschrieben werden. Außerdem wird im Mai und im Herbst die Literaturzeitschrift "Karussell" erscheinen.