Ehrung für den „Grenzüberschreiter“

Die Stadt Wuppertal verleiht am Sonntag (23. November 2014) den Von der Heydt-Kulturpreis 2014 an Peter Pabst, den langjährigen Bühnenbildner und Wegbegleiter des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch. Der Förderpreis geht an den Verein Medienprojekt Wuppertal.

Die Laudatio in den Werkstätten der Wuppertaler Bühnen hält der Filmemacher Wim Wenders, Galerist Rolf Hengesbach würdigt das Medienprojekt. Übergeben wird der Kulturpreis der Stadt Wuppertal von Oberbürgermeister Peter Jung.

Der künftige Von der Heydt-Preisträger Peter Pabst arbeitete fast 30 Jahre lang als Bühnenbildner an der Seite von Pina Bausch. Pabst, Jahrgang 1944, studierte von 1969 bis 1973 Kostüm und Bühnenbild an den Kölner Werkschulen. Sein erstes Engagement erhielt er am Schauspielhaus Bochum, wo er mit Peter Zadek zusammenarbeitete. Seit 1979 arbeitete Peter Pabst als freier Bühnen- und Kostümbildner an verschiedenen Bühnen in ganz Europa. Er wurde zu einem der ersten "Grenzüberschreiter": Es war bis dahin nicht üblich, dass ein Bühnenbildner für die verschiedenen Sparten Schauspiel, Oper und Film wirkte. Im Jahr 1980 kam das Tanztheater hinzu: Über 29 Jahre lang entwarf er die Bühnenbilder für alle Produktionen Pina Bauschs. Nach ihrem Tod widmete er ihr einen Bildband mit dem gemeinsamen Bühnenwerk unter dem Titel "Peter für Pina". Im vergangenen Winter zeigte er im Skulpturenpark Waldfrieden eine Ausstellung mit verschiedenen Installationen zum Tanztheater. Für sein Werk erhielt Peter Pabst verschiedene Auszeichnungen, so den "Chevalier des Arts et des Lettres".

Der Förderpreis geht an das Wuppertaler Medienprojekt. Das Medienprojekt Wuppertal konzipiert und realisiert seit 1992 erfolgreich Modellprojekte aktiver Jugendvideoarbeit unter dem Motto "das bestmögliche Video für das größtmögliche Publikum". Innerhalb kurzer Zeit entwickelte sich das Medienprojekt zur größten und ambitioniertesten Jugendvideoproduktion in Deutschland. Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 28 Jahren werden bei ihren Videoproduktionen unterstützt, ihre Videos im Kino, in Schulen oder Jugendeinrichtungen präsentiert und als Bildungsmittel bundesweit vertrieben. Alle Projekte dienen der aktiven Medienerziehung und dem kreativen Ausdruck jugendlicher Ästhetiken, Meinungen und Lebensinhalte. Die Formen der Filme sind Reportagen, Spielfilme, Trickfilme, Computeranimationen, Experimentalfilme und Musikclips.

Der Kulturpreis der Stadt Wuppertal wird alle zwei Jahre verliehen, seit 2008 unter dem Namen Von der Heydt-Preis. Seit 1950 wurden über 100 Persönlichkeiten und Ensembles mit dem Kulturpreis ausgezeichnet, darunter Heinrich Böll, Alice Schwarzer, Pina Bausch, Tony Cragg und Tom Tykwer. Im Kuratorium des Preises sitzen acht fachkundige Bürger, die vom Kulturausschuss gewählt werden, und fünf Mitglieder, die von den Ratsfraktionen nominiert werden. Mit dem Preis werden Künstler ausgezeichnet, die durch ihr Leben und Wirken mit dem Bergischen Land verbunden sind. Der Von der Heydt-Preis ist mit 12.500 Euro dotiert, der Förderpreis mit 5.000 Euro.

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