Aus dem Tagebuch der Redaktion „??? sAd LlOs ßAw“

Wuppertal · Ich sag' ja immer: Auf unsere Leser ist Verlass! Mit leichter Verzögerung — und unter Aufmerksamkeitserregung (das Wort habe ich gerade erfunden) per Überschrift "Das Rätsel bleibt ungelöst" haben uns jetzt gleich ganz viele Antworten zu den (bisher) drei seltsamen Buchstaben-Zahlen-Zeichen-Schildern, die wir an zwei Samstagen auf Seite 2 veröffentlicht haben, erreicht.

Aus dem Tagebuch der Redaktion: „??? sAd LlOs ßAw“
Foto: Bettina Osswald

Leserin Anke Damrath schreibt: "Auch ich habe dieser Tage so einen geheimnisvollen Zettel gesichtet. Da ich auf diesem (wie auch auf denen auf den Rundschau-Fotos) neben den für Uneingeweihte sinnlosen Nachrichten auch Geo-Koordinaten entdeckt habe, gehe ich stark davon aus, dass diese Zettel eine Art Schnitzeljagd für Geo-Cacher sind."

In diese Richtung denken auch Ursula Frings und Alexander Straub, die entschlüsselt haben, dass die zweite Zeile von unten rückwärts gelesen den Satz ,Was soll das ???' ergibt. Die Zahlen seien außerdem Koordinaten, die auf den Barmer Nordpark hinweisen.

Etwas ausführlicher schreibt Björn König: "Die kryptischen Zeichenfolgen enthalten klassische Koordinaten in Längen- und Breitengraden, umgeben von verwirrendem Kauderwelsch. Folgt man den Koordinaten der beiden Trassen-Fotos von Janek Eichenbaum, so führen diese an einen Punkt im Nordpark — also genau dahin, wo Achim Goldschmidt die andere Botschaft entdeckte. Das angesprochene Kauderwelsch dient meiner Meinung nach hauptsächlich der Irritation von Nicht-Eingeweihten. Beispiel gefällig? In der vorletzten Zeile des zweiten Schildes der Ausgabe vom 4. Juni steht "??? sAd LlOs ßAw". Lesen Sie diese Zeile von rechts nach links — und lassen Sie sich dabei vom Smiley mit der heraushängenden Zunge in der unteren rechten Ecke nicht zu sehr verspotten. Ich vermute hinter der ganzen Aktion ein mittlerweile recht beliebtes Hobby, das so genannte Geo-Cashing — eine Art GPS-Schnitzeljagd."

Weiter geht's mit Rundschau-Leser Max Grobecker: "Auf den Zetteln befinden sich Geokoordinaten (Grad, Minuten, Sekunden). Man braucht immer ein Pärchen aus Breitengrad (N) und Längengrad (E), dann hat man eine ziemlich exakte Position von irgendetwas. Die beiden zuletzt gefunden Schilder enthalten die Koordinaten: N 51° 17' 4.65" und E 7° 12' 10.34" — diese Koordinaten zeigen auf einen Zugang zum Nordpark, wo vermutlich zwei andere Schilder zu finden sind, die ebenfalls Koordinaten enthalten. Das Ganze könnte zu einem Geocaching-Projekt gehören, mit dem man sozusagen eine Schnitzeljagd mit GPS-Koordinaten veranstaltet. Den restlichen Zeichen auf den Schildern würde ich keine allzu große Bedeutung beimessen: Die sollen vermutlich eher die Spannung erhöhen."

Die Sache mit den Koordinaten hat auch Jörg Mortsiefer erkannt. Er schreibt dazu: "Der Punkt ist eine Wegkreuzung im Nordpark, man kann obige Koordinate in Google Earth ins Suchfeld eingeben und bekommt den Ort angezeigt. Was da ist? Keine Ahnung?"

Völlig faszinierend ist der aus drei Einzel-Mails bestehende Beitrag von Leser Sebastian Bienewald. Alles, was er schreibt, zu veröffentlichen, würde hier definitiv den Rahmen sprengen. Eine intensivere Einarbeitung in das Thema "Rätsel-Entschlüsselung" habe ich noch nirgendwo gelesen ... Doch auch Sebastian Bienewald kommt zu einem Ergebnis: "Mir scheint, als handele es sich bei den rätselhaften Botschaften um eine Art moderne Schnitzeljagd. Daher die Koordinaten. Man sollte mal bei E 7°12'10.34" nachsehen, ob dort eine weitere Botschaft zu finden ist. Eine wissenschaftliche Schnitzeljagd — das ist es wohl, worum es hier geht. Sehr innovativ! Nun lasse ich's mal gut sein. Die Sonne geht gleich auf …"

Interessiert Sie die Uhrzeit, zu der diese Mail abgeschickt worden ist? Es war exakt um 4.16 Uhr!

Unsere Leser! Wenn es sie nicht alle schon gäbe — man müsste sie erfinden!

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