Ab wann hat man eigentlich Bluthochdruck? Diese Frage tauchte auch bei den aktuellen Leseranrufen wieder mehrfach auf. Fest steht laut Professor Sanner: „Viele Studien haben gezeigt, dass schon ab Werten oberhalb von 120/80 langfristige Schäden entstehen können.“ Wobei Einzelmessungen wenig belastbar sind. „Wirkliche Aussagekraft haben die nächtlichen Werte, deshalb sind 24-Stunden-Messungen sehr wichtig“, so Sanner.
Ist der Blutdruck tatsächlich dauerhaft zu hoch, kann man auch ohne Medikamenteneinnahm bereits einbiges tun, um ihn zu senken. „Es gibt da viele Stellschrauben, weiß der Experte. Sport und eine gesunde Lebensweise gehören wenig überraschend dazu - genau wie eine gesunde Ernährung. Besonders im Fokus steht dabei Kochsalz. „Das ist wirklich in sehr vielen Lebensmitteln versteckt“, warnt Sanner. Blutdrucksenkend sind dagegen Obst und Gemüse, die viel Kalium enthalten.
Das Körpergewicht hat ebenfalls unmittelbaren Einfluss auf den Blutdruck: „Wer ein Kilogramm abnimmt, senkt seinen oberen Blutdruckwert um 1 bis zwei Punkte.“
In vielen Fällen helfen aber nur Medikamente, um den Blutdruck adäquat einzustellen. Um deren Nebenwirkungen drehten sich einige Leserfragen. Generell werde die Dosierung und die Bluthochdrucktherapie immer individueller auf den Patienten zugeschnitten, so Sanners Eindruck. Zumal auch das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten stetig breiter wird und bestimmte Ursachen für Bluthochdruck gezielter behandelt werden können.
Ein Beispiel dafür: Die „Renale Denervation“ für Patienten, bei denen die Medikamehte nicht ausreichend wirken. Mit diesem Verfahren werden Nierennerven, die den Blutdruck erheblich beeinflussen, bei einem minimal-invasiven Eingriff verödet und damit deaktiviert.
Für mehr Informationen über diesen schonenden und sehr effektiven Eingriff empfiehlt Professor Sanner die Homepage des Bethesda-Krankenhauses, auf dem auch ein sehr anschauliches Video zu diesem Thema verfügbar ist.