Woche der Wiederbelebung Bethesda-Notfalltage: „Leben retten kann jeder!“

Wuppertal · Wie geht eine Herzdruckmassage richtig? Was ist beim Einsatz eines Defibrillators zu beachten? Diese Fragen werden im Agaplesion Bethesda Krankenhaus Wuppertal bei den Aktionstagen im Rahmen der Woche der Wiederbelebung beantwortet.

Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums am Agaplesion Bethesda Krankenhaus und Leitender Notarzt der Stadt Wuppertal).

Foto: Bethesda

Dr. med. Martin Weiss (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin) und Dr. med. Gunnar Kalund (Leiter des Notfallzentrums und Leitender Notarzt der Stadt Wuppertal) zeigen interessierten Laien am Dienstag (16. September 2025) und Donnerstag (18. September 2025) jeweils von 15:30 bis 16:30 Uhr, wie Wiederbelebung nach einem Herzstillstand funktioniert. Sie beantworten auch Fragen der Besucherinnen und Besucher.

„Prüfen – Rufen – Drücken“

Das sind die drei Grundpfeiler der Laienreanimation bei Herz-Kreislauf-Stillstand, mit denen jeder zur Lebensretterin bzw. zum Lebensretter werden kann. Bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand zählt jede Minute. Bereits nach wenigen Minuten ohne ausreichende Sauerstoffversorgung durch das Blut beginnen die ersten Gehirnzellen unwiederbringlich abzusterben. In dieser Situation kann eine einfache Herzdruckmassage (100 pro Minute) die Überlebenswahrscheinlichkeit verdoppeln oder sogar verdreifachen.

Doch Laien in Deutschland handeln im Vergleich zu beispielsweise skandinavischen Ländern noch zu selten. Während die Helferquote laut dem Reanimationsregister hierzulande bei etwa 50 Prozent liegt, sind es in Schweden oder Finnland bis zu 80 Prozent. „Viele trauen sich nicht oder glauben, sie könnten etwas falsch machen“, sagt Dr. med. Gunnar Kalund. „Dabei ist nur eines falsch: nichts zu tun! Denn jeden kann es treffen – und jeder kann helfen.“

Dr. med. Martin Weiss ist Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

Foto: Bethesda/Anne Wirtz

Etwa zwei Drittel aller Herz-Kreislauf-Stillstände passieren zu Hause, auf der Straße oder am Arbeitsplatz. Wenn Angehörige oder Passantinnen bzw. Passanten wissen, was zu tun ist, sofort den Rettungsdienst informieren und gleichzeitig eine Herzdruckmassage durchführen, bis der Notarzt eintrifft, steigen die Überlebenschancen erheblich.

Woche der Wiederbelebung

Die Woche der Wiederbelebung, die vom 22. bis 28. September 2025 stattfindet, wird jährlich unter dem Motto „Ein Leben retten – 100 pro Reanimation“ von der gleichnamigen Initiative der Berufsfachverbände Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Anästhesiologie organisiert.

„Auch in diesem Jahr wollen wir die Wuppertaler Bürgerinnen und Bürger über die wichtige Rolle von Wiederbelebungsmaßnahmen in ihrem persönlichen Umfeld informieren, Ängste abbauen und Mut zum Handeln fördern. Wir möchten die Menschen dazu bringen, sich sicher zu fühlen und die nötigen Schritte zu tun, wenn jemand in ihrer Nähe einen Herzstillstand erleidet. Wenn wir uns gegenseitig unterstützen und ausbilden, können wir die Helferquote in Deutschland steigern und so viele Leben retten“, erklärt Dr. Kalund.

Kurse für Wuppertaler Unternehmen

Dr. Kalund und sein Team bieten regelmäßig Kurse und Vorträge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Unternehmen, Arztpraxen, Sportvereinen und anderen Einrichtungen an. Interessierte können im Sekretariat der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin unter Tel. 0202 / 290–2252 einen Termin vereinbaren.