Anstieg um 10,2 Prozent seit 2014 DGB: 4.310 Wuppertaler Rentner haben Minijobs

Wuppertal · Immer mehr ältere Menschen in Wuppertal müssen dazu verdienen, weil die Rente nicht ausreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der DGB-Stadtverband Wuppertal nach einer DGB-Analyse über die Entwicklung der Erwerbstätigkeit der über 65-Jährigen in Wuppertal.

 Der Wuppertaler DGB-Stadtverbandsvorsitzende Guido Grüning.

Der Wuppertaler DGB-Stadtverbandsvorsitzende Guido Grüning.

Foto: SPD

„Die Rentenkürzungsprogramme der vergangenen Jahre produzieren Altersarmut. Schon heute sind viele Rentnerinnen und Rentner gezwungen dazu zu verdienen. Die Frage ist, wie lange die Menschen das durchhalten. Bis 69, 73 oder 78 Jahren? Sicher ist, dass irgendwann Schluss ist mit dem Minijob und die Rente auf Niedrigniveau verbleibt. Die Lösung der Rentenfrage kann folglich nicht im dauerhaften Hinzuverdienen von Ruheständlern liegen, die ihr Arbeitsleben hinter sich haben‘‘, so der DGB-Stadtverbandsvorsitzende Guido Grüning.

Der DGB-Untersuchung zufolge waren am 31. März 2019 in Wuppertal 4.310 Personen über 65 Jahren in Minijobs beschäftigt. Zum selben Stichtag fünf Jahre zuvor seien es 3.910 gewesen. Das bedeute eine Steigerung von 10,2 Prozent. Von den 4.310 Minijobbern waren demnach 2.220 Männer und 2.090 Frauen. Dies lasse die Schlussfolgerung zu, dass beide Geschlechter betroffen seien, obwohl die aktuelle Rentenhöhe von Frauen auch in Wuppertal mit durchschnittlich 700 Euro im Monat deutlich hinter der der Männer mit 1.045 Euro im Monat zurückstehe,

Verantwortlich für den Anstieg der Minijobs bei immer mehr Ruheständlern ist für den DGB die Rentengesetzgebung. Habe das Rentenniveau im Jahr 2000 noch bei 53 Prozent des Durchschnittslohns gelegen, beträge es aktuell nur noch rund 48 Prozent und könne bis 2030 auf 45 Prozent absinken. „Eine Rente, die im Jahr 2000 beispielsweise 1.000 Euro betrug, ist im Jahr 2030 nur noch 800 Euro wert! Diese Politik erzeugt Altersarmut und muss umgekehrt werden“, so Grüning.

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