Corona-Pandemie Bergische Wirtschaft massiv betroffen – aber nicht gleich stark

Wuppertal · Zum ersten Mal in der 190-jährigen Geschichte der Bergischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Vollversammlung im Rahmen einer Videokonferenz getagt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer tauschten sich über die Auswirkungen der Corona-Krise in ihren Branchen und Betrieben aus.

 Symbolbild.

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Foto: analogicus auf Pixabay

IHK-Präsident Thomas Meyer berichtete von seinen zahlreichen politischen Gesprächen auf Landes- und Bundesebene, in denen es gelungen sei, die benötigten Hilfen für betroffene bergische Unternehmen auf den Weg zu bringen. „In unserer Videokonferenz wurde aber deutlich, dass es vielen schlecht geht, aber glücklicherweise nicht allen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge. So sei die Geschäftslage bei der Investitionsgüterindustrie und den Versandhändlern teilweise gut, auch bei Banken und Versicherungen sowie Dienstleistern, die sich mit Personalorganisation und IT beschäftigen, sei die Gesamtsituation noch positiv. Leider gebe es aber viel mehr Branchen, wo es derzeit schlecht oder sogar sehr schlecht laufe.

Viele Industrieunternehmen, beispielsweise in der Werkzeug- und Maschinenbauindustrie, hätten einen massiven Auftragseinbruch zu verzeichnen. Zwar könnten derzeit vielfach noch Altaufträge abgearbeitet werden, aber ab Mitte des Jahres sei damit Schluss. Am stärksten betroffen sind hier Unternehmen, die für die Automobilindustrie produzieren. Sie leiden nicht nur unter massiven Auftragseinbrüchen, sondern – wie andere Unternehmen auch – unter zusammengebrochenen Lieferketten. Zulieferer aus Italien, Spanien oder Tunesien seien wegen dortiger Lockdowns nicht mehr in der Lage zu liefern, dadurch fehlten wichtige Vorprodukte für die eigene Produktion. Viele Unternehmen hätten deshalb Kurzarbeit anmelden müssen.

Die Einzelhändler, die während der Zwangsschließung massiv gelitten haben, hoffen jetzt, dass die Besucher nach und nach in die Geschäfte zurückkehren. Die Umsatzeinbußen der letzten fünf Wochen seien aber nicht mehr aufzuholen. Völlig am Boden liegt das Hotel- und Gaststättengewerbe sowie Firmen, die im Event- und Veranstaltungsbereich sowie in der Reise- und Touristikbranche tätig sind. Auch das Busgewerbe ist massiv getroffen. „Erfreulicherweise hat der Wuppertaler Oberbürgermeister Andreas Mucke zugesagt, die Initiative der IHK zu unterstützen, im bergischen Städtedreieck ein gemeinsames Konzept für eine vorsichtige Öffnung der Gastronomie zu erarbeiten. Dies soll dann der Landesregierung vorgelegt werden“, so Wenge. Trotz aller Probleme: „Die bergische Wirtschaft wird diese Krise überstehen“, zeigt sich der IHK-Hauptgeschäftsführer überzeugt.

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