Unternehmerfrühstück IHK: Großes Interesse an ausländischen Fachkräften
Wuppertal · Das Interesse an ausländischen Fachkräften ist groß. Das zeigte sich beim zweiten bergischen Unternehmerfrühstück, wo Expertinnen und Experten über Wege und Unterstützungsmöglichkeiten zur internationalen Talentakquise informierten. Rund 100 Unternehmerinnen und Unternehmer waren der Einladung der Bergischen Industrie- und Handeskammer (IHK) ins „Tec.nicum“ der Firma Schmersal gefolgt.
Sarah Strobel (DIHK-Service GmbH) informierte über die Verbesserungen des novellierten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes. So muss der ausländische Berufsabschluss nicht mehr vorab anerkannt werden – jetzt reichen eine Ausbildung und Berufserfahrung für eine Beschäftigung in Deutschland. Auch sei die Einkommensgrenze auf 40.000 Euro reduziert worden.
Dazu hilft die DIHK-Service GmbH auch mit dem Projekt „Hand in Hand for International Talents“. Dabei werden Fachkräfte mit bestimmten Berufsausbildungen im Ausland rekrutiert und beispielsweise mit Sprachkursen auf eine Tätigkeit in Deutschland vorbereitet. Weitere Unterstützungen für Unternehmen bietet in NRW beispielsweise die Zentralstelle Fachkräfteeinwanderung, die den Einwanderungsprozess mitorganisiert und begleitet.
Im Rahmen eines Podiumsgesprächs, an dem Firmenvertreter, Mike Häusgen (Jobcenter Solingen), Martin Klebe (Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal) und Suna Lenz (Ressort Zuwanderung und Integration, Stadt Wuppertal) teilnahmen, wurde deutlich, dass im Bergischen bereits gute Netzwerke bestehen, die Unternehmen bei der Integration der ausländischen Fachkräfte unterstützen.
Besonders das Unternehmen Workstadt mit seiner Chefin Esther Königes, die ebenfalls mitdiskutierte, habe hier bereits hervorragende Arbeit geleistet. Sven Dahlmann (Gebrüder Becker) und Patrick Zymny-Carrasco (Aptiv) berichteten von ihren positiven Erfahrungen. Außerdem wurde darauf hingewiesen, dass auch bereits hier lebende internationale Fachkräfte als Arbeitskräftepotential zur Verfügung stehen.
IHK-Präsident Henner Pasch betonte, dass die Wirtschaft Einwanderung brauche, um dem wachsenden Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen. Pasch wörtlich: „Wir können dabei aber nur erfolgreich sein, wenn wir als Gesellschaft zusammenstehen und gemeinsam eine Willkommenskultur entwickeln, in der sich ausländische Fachkräfte wohlfühlen können.“