Bergisches Land Hohe Schäden durch Geldautomaten-Sprengungen

Wuppertal · Kriminelle haben in den vergangenen Jahren im Bergischen Land rund 1,9 Millionen Euro erbeutet, indem sie Geldautomaten gesprengt haben. Die SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell, Andreas Bialas, Marina Dobbert, Josef Neumann und Sven Wolf fordern ein konsequenteres Vorgehen der Landesregierung.

Die Sprengung eines Geldautomaten im April 2020 in Oberbarmen verursachte erheblichen Sachschaden.

Foto: Christoph Petersen

„Nach einer kurzen Ruhephase während der Pandemie bleiben die Zahlen nahezu gleich hoch. Besonders ärgerlich ist, dass bisher nur wenige Fälle aufgeklärt werden  ̶  in Remscheid und Radevormwald überhaupt keine“, kritisieren die Sozialdemokraten.

Man habe im Innenausschuss das Thema mit Expertinnen und Experten mehrfach diskutiert“, so Bialas und Wolf: „Mehr technische Mittel und mehr Zusammenarbeit mit den niederländischen Behörden, darin liegt der Schlüssel, um diesem Verbrechensphänomen zu begegnen. Die Niederlande sind uns hier schon viele Schritte voraus, daher weichen die Täter nun nach NRW aus und suchen Tatorte in Autobahnnähe   ̶   und damit auch im Bergischen.“

Dobbert: „Die erheblichen Schäden von rund 1,9 Millionen Euro sind aber nur die eine Seite, denn die Täter treten nach Mitteilung der Sicherheitsbehörden immer rabiater und skrupelloser auf.“ Neumann und Bell: „Die Täter verwenden nun immer höhere Mengen an Sprengstoff und immer gefährlicher Arten von Sprengstoff. Die Schäden an Gebäuden und die Gefahr für Personen werden immer größer.“ Man werde die Entwicklung im Bergischen „weiter beobachten und mehr Maßnahmen einfordern“.

„Landesweit stieg die Zahl der Sprengungen in 2021 auf 151 und auch schon dieses Jahr wurden in NRW 30 Automaten gesprengt. Wir haben im Februar noch einmal in der Fragestunde nachgehakt und werden weiter im Innenausschuss dranblieben. Die Landesregierung ist am Zug und muss endlich handeln. Entgegen der von Innenminister Reul immer wieder vorgetragenen ‚Null-Toleranz-Strategie‘ ist hier nämlich eine gefährliche Sicherheitslücke in NRW entstanden. Die Täter dürfen nicht länger das Gefühl haben, in Nordrhein-Westfalen leichte Beute machen zu können“, fordert Wolf.