Projekt „UFER“ Azubis lernen entlang der Wupper

Wuppertal · Funken sprühen, rhythmisch tönen die Entrostungshämmer: Mittlerweile ist es für viele Wuppertaler ein vertrautes Bild, wenn die Azubis des Projekts „UFER“ entlang der Wupper gelernte Techniken anwenden.

 Die Arbeit in unmittelbarer Nähe des Wahrzeichens.

Die Arbeit in unmittelbarer Nähe des Wahrzeichens.

Foto: GESA

Die Ausbildungsinitiative des Jobcenters Wuppertal und der GESA ermöglicht jungen Menschen eine neue berufliche Perspektive. Mit neun angehenden Malern und Lackierern ist „UFER“ im August 2018 in die zweite Ausbildungsrunde gestartet. Das Ziel der jungen Frauen und Männer ist, sich in drei Jahren den Gesellenbrief zum Maler und Lackierer zu erarbeiten.

Am Mittwoch (4. September) nahmen die Azubis einen neuen Geländerabschnitt am Alten Markt in Angriff. Thomas Lenz (Vorstandsvorsitzender des Jobcenter Wuppertal), Frank Meyer (Verkehrs-, Umwelt- und Stadtentwicklungsdezernent), Ulrich Gensch (Geschäftsführer der GESA), Tom V Kortmann des Vereins „neue ufer wuppertal“ sowie Mathias Conrads (Geschäftsführer der Lackfabrik Dr. A. Conrads) bekamen von den Azubis gezeigt, wie mit Metallbürsten und schwerem Gerät alter Lack entfernt wird und wie eine gute Grundierung gelingt. Erst nach einigen Zwischenschritten kommt die neue Farbe drauf.

„UFER“ vereint außerbetriebliche Ausbildung mit sozialpädagogischer Betreuung und folgt einem abwechslungsreichen Ausbildungsplan. In den Monaten mit mildem Wetter renovieren die Azubis die Geländer entlang der Wupper, während der Wintermonate lernen sie durch Praktika andere Malerbetriebe kennen. „Dieser Aufbau erwies sich als erfolgreich“, sagt GESA-Geschäftsführer Ulrich Gensch. „Viele Jugendliche nutzen die Praktika nicht nur, um ihre Fähigkeiten zu erweitern, sondern um konkrete Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Das erhöht die Chance, im Anschluss an die Ausbildung direkt in eine Beschäftigung zu wechseln.“

 Gruppenbild mit den am Projekt Beteiligten.

Gruppenbild mit den am Projekt Beteiligten.

Foto: GESA

Jobcenter-Chef Thomas Lenz bestätigt die gute Kooperation aller Beteiligten: „Das Projekt ,UFER‘ zeigt, welche Früchte eine erfolgreiche und von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Jobcenter und Trägern tragen kann. Es freut uns zu sehen, mit welchem Eifer die Jugendlichen die Chance eines zweiten Anlaufs zur Berufsausbildung nutzen.“

Dass das Projekt ankommt, zeigen auch Rückhalt und Unterstützung der Wuppertaler Wirtschaft. Derzeit spendet die Lackfabrik Dr. A. Conrads die im Projekt genutzten Rostschutzlacke. „Unser Familienunternehmen engagiert sich schon seit Jahrzehnten für das Gemeinwohl unserer Stadt. Es ist eine Freude, mit unseren Lackspenden etwas zum Projekt beitragen zu können“, so Geschäftsführer Mathias Conrads.

„,UFER‘ ist eines der erfolgreichsten Projekte, die vom Jobcenter gemeinsam mit der GESA und dem Wuppertaler Handwerk umgesetzt werden“, zieht Lenz ein Zwischenfazit. In der vorherigen Ausbildungsrunde erreichten von zwölf im März 2015 gestarteten Azubis acht das dritte Lehrjahr. Vier mussten die Lehre krankheitsbedingt oder aufgrund eines Umzugs abbrechen. Die anderen erzielten überdurchschnittlich gute Prüfungsergebnisse und starteten Ende 2018 mit einem Gesellenbrief in der Tasche ins Arbeitsleben.

Übrigens: Die Fähigkeiten der Azubis lassen sich an den Geländern entlang der Wupper, dem Aufgang Kluse, am Toelleturm und nun auch am Alten Markt bewundern.

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