Rundschau-Serie „Urbane Oasen“ Ein Hof für die Gemeinschaft

Wuppertal · Ein Kleinod im Hinterhof inmitten der Stadt, ein Blütenmeer auf dem Balkon oder ein verwunschener Garten – in unserer Serie „Urbane Oasen“ sind die grünen Daumen unserer Leserinnen und Leser gefragt. Diesmal sind wir in einem Innenhof in Wichlinghausen. Die Mietparteien haben sich hier einen Ort der Begegnung erschaffen.

 Der Innenhof an der Huldastraße war schon immer ein Ort der Begegnung.

Der Innenhof an der Huldastraße war schon immer ein Ort der Begegnung.

Foto: Simone Bahrmann

Ein Mix aus Kommunikationsplattform und Begegnungsstätte – so lässt sich der Innenhof von Mithauseigentümer Klaus Sarrazin beschreiben. Er und acht weitere Parteien bewohnen ein Mehrfamilienhaus in der Huldastraße in Wichlinghausen und haben sich gemeinsam ein Kleinod erschaffen. Einige der Bewohner leben bereits seit über 30 Jahren dort. Andere wechselten in unregelmäßigen Abständen. Ob nun langjähriger Mieter oder vor kurzem hinzugezogener Neuling: Wichtig war und ist, dass der Innenhof ein Treffpunkt für die Gemeinschaft des Hauses ist.

,,Obwohl alle Mieter mittlerweile auch einen Balkon haben, ist die Benutzung des Innenhofes für uns alle sehr wichtig. Und deshalb wird er auch von allen geschätzt, gepflegt und saubergehalten“, so Klaus Sarrazin.

Verschiedene Sitzgruppen, die alleine oder gemeinsam genutzt werden können, ein kontrollierter und gepflegter Wildwuchs und selbst gesäte Pflanzen machen den verborgenen Ort in der Nähe des Wichlinghauser Markts aus. Rosen und Efeu ranken und begrünen die angrenzende Mauer und bilden Sichtschutz. Und hier packen wirklich alle mit an. So wurde ein Baum, der zu groß geworden ist, in gemeinsamer Arbeit gefällt und Ersatz gepflanzt.

Rundschau-Serie „Urbane Oasen“:  Ein Hof für die Gemeinschaft
20 Bilder

Ein Hof für die Gemeinschaft

20 Bilder
Foto: Simone Bahrmann

Elke Andreas wohnt seit dreieinhalb Jahren am Innenhof und hat dort einen kleinen Anbau mit separatem Eingang und Terrasse davor. ,,Ich fühle mich hier sehr wohl und habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich die Mitbewohner spontan zu mir gesellen. Oft werden nette Gespräche daraus.“

Geburtstagsfeiern werden hier nicht selten zu großen Familienfeiern, da die bereits ausgezogene Kinder der noch im Haus wohnenden Familien sich hier regelmäßig begegnen. Kein Wunder: Dank des großen Innenhofs trafen sie sich damals dort immer zum Spielen und wuchsen wie Geschwister zusammen auf.

Auch die Silvesterpartys im Haus und Hof sind legendär. Alle machen mit, in allen Wohnungen und Treppenhaus wird gefeiert.Der Innenhof wird geschmückt und ein DJ sorgt für Stimmungsmusik.

Regina Potarczyk bewohnt seit 24 Jahren das Haus und ist künstlerisch tätig. Natur mit Kunst verbinden, das ist auch das Motto von Christiane Egel, die seit 2018 Mitbewohnerin ist. Werke der beiden sind überall im Innenhof zu finden.

Der Durchgang zum Hof ist voller Fahrräder. Alle Bewohner genießen und nutzen die Nähe zur Trasse. Zwei Mal im Jahr wird der Hof zur Bewohnerfestmeile – im Sommer mit Grill und kühlen Getränken und im Winter mit Feuerschale und Glühwein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort