Seniorentreff Bromberger Straße „Fadenscheinige Ausreden“
Rott · Die Diskussionen um die Zukunft des maroden Seniorentreffs an der Bromberger Straße gehen weiter. Jetzt kontert die SPD Aussagen der Grünen.
Bei einer informellen Online-Sitzung des Seniorenbeirats hatte deren Vertreterin Suzanne Kettig gesagt: „Ich war da, da ist nichts mehr zu retten.“ Der beliebte Treffpunkt für Vereine und Initiativen sowie eine ZWAR-Gruppe, um dessen Fortbestand es seit Jahren gerungen wird, hat auch nach Verwaltungsangaben während der monatelangen Pandemie-bedingten Schließung durch einen Wasserschaden und Schimmelbefall weiter an baulicher Substanz verloren. Schon vorher war im Gespräch, den vermeintlichen „Schandfleck“ unmittelbar gegenüber des künftigen Haupteingangs der neuen WSW-Zentrale abzureißen. Dagegen wendet sich jetzt Detlef-Roderich Roß, SPD-Sprecher und stellvertretender Vorsitzender des Seniorenbeirats in einer Pressemitteilung. Sein Statement im Wortlaut:
„Die Stadtverordnete Susanne Kettig (Grüne) erweckt mit Ihrer Aussage ‚Da ist nichts mehr zu retten’ in Bezug auf den Seniorentreff Carnaper Platz den Eindruck einer Naivität oder aber eines Fraktionsdrucks der Bündnis 90/Grünen. Obwohl politische Gremien wiederholt die Nutzbarmachung dieser wichtigen Einrichtung beschlossen haben, ignorieren Teile der Verwaltung um Dr. Slawig und des Grün-Schwarzen Kernbündnisses diese demokratische Entscheidung.
Dieser Umgang mit Entscheidungen-die gewählte Mandatsträgerinnen und Mandatsträger getroffen haben ist alarmierend, enttäuschend und trägt leider dazu bei, die Wahrnehmung unserer demokratischen Strukturen zu schwächen. Vom Oberbürgermeister ist auch in dieser Frage leider nichts zu hören. Schon von Beginn an fabulierten Dr. Slawig und Teile von Grün-Schwarz über eine Wiese als Ersatz für das Seniorentreff, um die Sicht auf das neu zu bauende WSW-Gebäude nicht zu stören, obwohl trotz mehrjähriger Suche der Verwaltung keine vergleichbare Einrichtung in der Nähe gefunden werden konnte. Die steuerfinanzierten Abrisskosten wurden vor mehreren Jahren von der Verwaltung auf ca. 80.000 Euro bemessen. Die Reparaturkosten nur auf ca. 20.000 Euro. Was wie ein schlechter Scherz klingt, ist leider Realität. Diese Realität ist für die zahlreichen ehrenamtlich Aktiven in dem Objekt und für die überwiegend älteren Besucherinnen und Besucher Hohn und Spott. Es kann doch nicht wahr sein, dass Dr. Slawig und Grün-Schwarz erwarten, dass sich die Bürgerinnen und Bürger für eine bessere Sicht auf den Neubau den WSW-Interessen unterordnen.
Das Bemühen des Seniorenbeirats zur dauerhaften Rettung des Seniorentreffs am Carnaper Platz wird leider seit langem mit fadenscheinigen Ausreden begleitet. Wir fordern von der Verwaltung die Beschlüsse der Gremien endlich umzusetzen und die Einrichtung unverzüglich nutzbar zu machen und nicht mit Hütchenspielertricks und Kalkulationen für Komplettsanierungen, die nicht gefordert waren, die Einrichtung totzurechnen.“