Ostersbaum Ein Jahr lang weg aus Samarkand

Wuppertal · Shaxzoda Negmatova und Zumrad Yaxyayeva aus Usbekistan möchten ein Jahr lang in Wuppertal leben. Um diesen Aufenthalt zu ermöglichen, suchen sie Arbeit im sozialen Bereich.

 Um sich ihren Wunsch eines einjährigen Deutschland-Aufenthaltes in Wuppertal erfüllen zu können, ist Shaxzoda Negmatova auf Unterstützung angewiesen.

Um sich ihren Wunsch eines einjährigen Deutschland-Aufenthaltes in Wuppertal erfüllen zu können, ist Shaxzoda Negmatova auf Unterstützung angewiesen.

Foto: Negmatova

Sie leben in der usbekischen Stadt Samarkand und gehen zur selben Schule: Shaxzoda (17) als Schülerin kurz vor dem Abi, Zumrad (36) ist eine ihrer Lehrerinnen. Beide verbindet der Wunsch, Deutschland kennen zu lernen und ihre bereits guten deutschen Sprachkenntnisse zu verbessern. Ein Jahr wollen sie dafür investieren, danach plant Shaxzoda Erziehungswissenschaften zu studieren, Zumrad in einem Aufbaustudiengang ihren Masterabschluss zu machen.

 Lehrerin Zumrad Yaxyayeva.

Lehrerin Zumrad Yaxyayeva.

Foto: Yaxyayeva

Dass es sie nach Wuppertal zieht, daran ist Renate Wehner vom Ostersbaum nicht ganz schuldlos: "Während eines Aufenthaltes in Usbekistan sind wir ins Gespräch gekommen, sie haben mir von ihrem großen Interesse an Deutschland berichtet, davon, wie gerne sie Land und Leute für zwölf Monate besuchen würden. Meinen spontanen Vorschlag, als Domizil dafür Wuppertal zu wählen, haben sie mit Begeisterung aufgegriffen."

Doch auf diesem Weg gilt es, noch Hürden auszuräumen. "Um Erfahrungen im sozialen Bereich zu sammeln, möchte ich die Zeit für ein 'Freiwilliges Soziales Jahr' (FSJ) nutzen. Schön wäre es bei einem Träger, der mir dafür eine Unterkunft bietet und ein Taschengeld zahlt. Denn ohne kann ich den Aufenthalt nicht finanzieren", sagt Shaxzoda.

Gleiches gilt für ihre Lehrerin: "Auch ich brauche einen Job. Gern im Bundesfreiwilligendienst (BFD) und zu den gleichen Konditionen", erklärt Zumrad.

Im September soll die große Reise der beiden Frauen starten. Dass sie jetzt schon Menschen und Institutionen suchen, die ihnen entsprechend unter die Arme greifen können, hat einen verständlichen Grund: "Bevor es soweit ist, möchten wir per E-Mail und Telefon mehr über die erfahren, die uns helfen wollen und ihnen im Gegenzug von uns erzählen", so Shaxzoda, die im April 18 Jahre alt wird.

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