Autonomes Zentrum Wuppertal „Nichts legitimiert pauschale Hetze gegen Muslime“

Wuppertal · Das Autonome Zentrum (AZ) Wuppertal, das sich gegen den geplanten Moschee-Neubau auf dem jetzigen Areal des AZ wehrt, bekundet nach dem Feuer vor der Moschee an der Gathe seine Solidarität mit den Musliminnen und Muslimen. Die Stellungnahme im Wortlaut.

 Das Areal an der Gathe mit dem Autonomen Zentrum (unten).

Das Areal an der Gathe mit dem Autonomen Zentrum (unten).

Foto: Christoph Petersen

„Mit Bestürzung haben war heute Morgen davon erfahren, dass es an der DITIB-Moschee an der Gathe gebrannt hat. Einen versuchten Anschlag kann mensch leider nicht ausschließen.

Wir alle wissen, dass die aktuelle Hetze gegen Migrantinnen und Migranten auch eine muslimfeindliche Schlagseite hat. Und wir wissen natürlich, dass die Muslimfeindlichkeit nicht nur durch die AfD-Nazis, sondern auch durch jüngste Grundsatz-Debatten der CDU über Staatsangehörigkeit und deutsche Leitkultur forciert wird.

Wir kämpfen als Autonomes Zentrum bekanntlich gegen unsere Vertreibung von der Gathe durch die hiesige DITIB-Moschee. Wir kämpfen als AZ gegen Faschismus und Islamismus und unterstützen seit Jahrzehnten die kurdische Bewegung im Kampf gegen das Erdogan-Regime. Nichts aber legitimiert die pauschale Hetze gegen Muslime und Gewalt auf Gotteshäuser.

Wir kritisieren weiterhin scharf den geistigen Anführer der DITIB-Gemeinden, den Chef der türkischen Religionsbehörde Diyanet Ali Erbaş wegen seinen widerwärtigen antisemitischen Tiraden und seiner offenen Unterstützung für die Hamas-Mörder. Und natürlich kritisieren wir weiter scharf die Erdogan-treuen DITIB-Funktionäre, die den Terror der Hamas als legitimen Befreiungskampf verteidigen und wie in Köln Taliban-Vertretern ihre Moschee überlassen.

Aber wir verteidigen zu jeder Zeit die Muslime, die in der DITIB an der Gathe und anderswo beten, wenn sie von Faschistinnen und Faschisten und Rassistinnen und Rassisten angegriffen werden. Jenseits aller politischen Differenzen beschützen wir unsere Stadtteile, wie 1993 nach dem Brandanschlag von Solingen, wo wir wochenlang gemeinsam unsere Häuser bewacht haben. (Die Älteren werden sich noch erinnern.)

Wichtig ist auch zu betonen, dass die meisten, die zur DITIB-Moschee an der Gathe beten gehen, den politischen Kurs der DITIB und Diyanet-Funktionäre nicht automatisch mitgehen und mit der antijüdischen, antialevitischen, antiezidischen und antikurdischen Hetze ihrer Chefs nichts zu tun haben wollen.

Faşizme karşı omuz omuza! Schulter an Schulter gegen Faschismus! Wir wünschen allen Musliminnen und Muslimen einen sicheren und schönen Ramadan!

Autonomes Zentrum Wuppertal“

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