Erster Abschnitt bis Herbst 2028 Suche nach Baufirmen für neuen Betriebshof am Giebel

Wuppertal · Anfang Februar 2025 wurden die Pläne für den Neubau des städtischen Betriebshofes am Giebel 46 genehmigt. In dieser Woche hat das Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) die ersten Ausschreibungen für die ausführenden Firmen auf den Markt gebracht. Die Umsetzung des ersten Bauabschnitts soll im Sommer beginnen und im Herbst 2028 abgeschlossen sein.

Miriam Montag leitet das Wuppertaler Gebäudemanagement.

Foto: Christoph Petersen

Dr. Katrin Linthorst (Dezernentin für Klima- und Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Grünflächen und Recht): „Wir können es kaum erwarten und freuen uns auf einen modernen, nachhaltigen und nach unseren Bedarfen erstellten Betriebshof, der den wachsenden Anforderungen an Personal und Ausstattung gewachsen ist.“

Im Süden des Geländes entsteht ein dreigeschossiges Verwaltungs- und Sozialgebäude, das so ausgelegt ist, dass es bei Bedarf um ein weiteres Geschoss aufgestockt werden kann. Über ein eingeschossiges Zwischengebäude mit großem Multifunktionsraum, der zum Beispiel für Schulungen genutzt werden kann, ist es mit dem zweigeschossigen Werkstattgebäude im Norden verbunden. Dieses beherbergt Schreinerei, Schlosserei, Malerwerkstatt und Arbeitsstände zur Reparatur von Fahrzeugen und Maschinen. Im Westen entsteht eine neue Heizzentrale.

Auch wenn der Betriebshof wegen des erforderlichen Schwerlastverkehrs überwiegend asphaltiert wird, spielt Nachhaltigkeit bei den Planungen eine große Rolle: Das Verwaltungsgebäude erhält eine Holzleistenfassade aus heimischer Lärche. Die Fassade des Zwischengebäudes und die Wände im Hauptflur des Erdgeschosses werden begrünt. Dadurch sollen Erfahrungen zu Bau- und Unterhaltungskosten für vertikale Begrünungssystemen gesammelt werden. Das Dach des Zwischengebäudes dient als Versuchsfläche für Intensivbegrünung.

Die anderen Dächer werden extensiv begrünt und erhalten Photovoltaikanlagen. Diese werden von der Bergischen Bürgerenergiegenossenschaft (BBEG) errichtet und betrieben und voraussichtlich eine Nennleistung von circa 130 Kilowatt unter Standard-Testbedingungen (kWp) erreichen. Es wird erwartet, dass sie etwa 93.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr erzeugen; das entspricht dem Verbrauch von rund 25 privaten Einfamilienhäusern.

Der jährliche Heizwärmebedarf wird sich durch die passivhausähnliche Bauweise und durch den Einsatz von Holzhackschnitzeln als erneuerbarem Energieträger auf ein Sechstel des ursprünglichen Wertes reduzieren. In der Heizzentrale soll Gehölzschnitt aus städtischen Grünflächen zum Einsatz kommen. (Ein Anschluss ans Fernwärmenetz ist nicht möglich, und wegen des punktuell auftretenden großen Warmwasserbedarfes sind auch Wärmepumpen keine geeignete Alternative).

Weil der Betrieb auf dem insgesamt rund 22.000 Quadratmeter großen Gelände mit all seinen Lagern, dem Fahrzeug- und Maschinenpark und der Baumschule die gesamte Bauzeit über reibungslos weiterlaufen muss, stellt schon allein die Logistik eine große Herausforderung dar. Neben der Zufahrt vom Deutschen Ring über den Giebel wird daher eine zweite Zufahrt über die zum benachbarten Umspannwerk führende Stichstraße hergestellt.

„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem GMW eine tragfähige und nachhaltige Lösung erarbeitet haben und unseren Kolleginnen und Kollegen dann gute und zeitgemäße Arbeitsbedingungen bieten können“, so Annette Berendes (Leiterin des Ressorts Grünflächen und Forsten).

Bevor die neuen Gebäude mit ihren insgesamt rund 4.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche errichtet werden können, müssen zunächst sämtliche im Boden befindlichen Regen- und Schmutzwasserkanäle erneuert werden – ohne die Elektrokabel zu beschädigen, die vom Umspannwerk kommend über das Grundstück führen. „Das ist eine ganz schön knifflige Angelegenheit“, meint GMW-Betriebsleiterin Mirja Montag, „zumal der Betriebshof die technische Infrastruktur zum Teil gemeinsam mit den benachbarten Betrieben nutzt.“ Wegen der starken Hanglage müssen außerdem unterirdische Regenrückhaltebecken hergestellt werden, weil es auf dem größtenteils versiegelten Gelände kaum Versickerungsmöglichkeiten gibt.

Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden inklusive einer kalkulierten Baukostensteigerung auf etwa 25 Millionen Euro beziffert. Über den zweiten Bauabschnitt, in dessen Verlauf die bisherigen Gebäude abgerissen sowie die neuen Fahrzeug- und Lagerhallen einschließlich der restlichen Außenflächen errichtet werden sollen, muss der Rat noch entscheiden.