Wuppertaler Zeitgeschichte Museumsbahnen: Hagener E-Lok aus der Schweiz

Wuppertal · 35 Tonnen wiegt die große E-Lok, die am Donnerstag (27. Januar 2022) aus der Schweiz in die Wuppertaler Kohlfurth gekommen ist. Sie wird künftig an den Güterverkehr auf Meterspurgleisen im Bergisch-Märkischen Raum erinnern. Damit hat sich ein seit Jahrzehnten bestehender Traum der Museumsbahner verwirklicht.

 Ein Spezialtieflader mit Rampe brachte die E-Lok aus der Schweiz nach Wuppertal.

Ein Spezialtieflader mit Rampe brachte die E-Lok aus der Schweiz nach Wuppertal.

Foto: BMB/Michael Malicke

Die Firma AEG lieferte in den frühen Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts viele Elektrolokomotiven an Kleinbahnen und Straßenbahnbetriebe, die neben dem Personenverkehr auch Gütertransporte auf der Schiene durchführten. In Wuppertal traf dies auf die Meterspurstrecken im Raum Ronsdorf und nach Solingen zu.

Mit der Stilllegung wurden auch die E-Loks verschrottet. Nebenan im Märkischen existierte bis 1963 die Überlandstraßenbahn Hagen – Breckerfeld, ähnlich schön gelegen wie die heutige Museumsstraßenbahn in Wuppertal von Cronenberg nach Kohlfurth. Drei E-Loks von AEG dienten dem Güterverkehr. Nach dessen Ende konnten zwei davon in die Schweiz an die Vereinigten Bern-Worb-Bahnen verkauft werden. Dort standen sie bis vor kurzem noch im Dienst.

 Noch im Farbkleid der Vereinten Bern-Worb-Bahnen traf die Lok auf dem Museumsgelände ein.

Noch im Farbkleid der Vereinten Bern-Worb-Bahnen traf die Lok auf dem Museumsgelände ein.

Foto: BMB/Michael Malicke

Nach vielen Gesprächen gelang es den Bergischen Museumsbahnen, die Maschine Nummer 1 zu erwerben. Dank großzügiger Spenden konnte auch der rund 10.000 Euro teure Schwertransport finanziert werden.

Die Bahnhistoriker haben gleich zwei Gründe zur besonderen Freude. Jetzt können sie zeigen, wie die schweren Lokomotiven mit der heute wieder ganz aktuellen elektrischen Traktion ausgeschaut haben. Und das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung belohnt die Aktivitäten mit einem Zuschuss in Höhe von 33.000 Euro für die fahrfähige Aufarbeitung eines vorhandenen meterspurigen Rollwagens, auf dem mit dieser „neuen“ Lok normalspurige Güterwagen der Bundesbahn im Bergischen und Märkischen gezogen wurden.

Wegen der Pandemie ist das Museum an der Kohlfurther Brücke weiterhin nicht der Öffentlichkeit zugänglich. Die Aktiven nutzen die Zeit zur Beseitigung der Hochwasserschäden und Arbeiten an der Strecke.

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