Barmer Innenstadt Licht am Ende des Suchschachtes

Wuppertal · Archäologische Werte wurden nicht unter dem Pflaster des Werth gefunden. Im Herbst können die Ausschreibungen für den Umbau beginnen.

Mit dem „Schwebodrom“ – hier ein Bild von einer der ersten virtuellen Kaiserwagen-Fahrten nach der Eröffnung – wurde schon ein Anfang in ein neues „Kulturteppich“-Zeitalter gemacht.

Mit dem „Schwebodrom“ – hier ein Bild von einer der ersten virtuellen Kaiserwagen-Fahrten nach der Eröffnung – wurde schon ein Anfang in ein neues „Kulturteppich“-Zeitalter gemacht.

Foto: Christoph Petersen

„Wir haben die Hoffnung, dass aus dem Flickenteppich im Jahr 2026 ein Kulturteppich wird“, zeigt sich Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke (CDU) zuversichtlich. Die Suchschachtungen, die die Untere Denkmalbehörde am Werth durchführte, wurden vor Kurzem beendet.

Der Bezirksbürgermeister rechnet mit einer Auftragsvergabe für die Neupflasterung und die Neugestaltung des Werth im Herbst. „Und wenn das so abläuft, könnte im frühen Jahr 2025 mit der Ausführung begonnen werden, also mit dem Bauen“, wagt er einen konkreten Ausblick. Dahinter stecke allerdings noch eine Bedingung: Bis Ende 2026 muss alles fertig werden. Zu diesem Zeitpunkt müsse die Gesamtmaßnahme gegenüber dem Fördergeber abgerechnet sein. Der Umbau erfolgt im Rahmen der Umsetzung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts Barmen (ISEK). Die Maßnahme, die auf elf Millionen Euro geschätzt wird, wird zu 80 Prozent durch Städtebaufördergeld aus dem Programm „Lebendige Zentren“ durch den Bund und das Land NRW unterstützt.

Der geplante „Kulturteppich Barmen – Bühne frei für den Werth“ soll ein neues Natursteinpflaster bekommen, ein sechs Meter breites Band mit Querstreifen durch die Straße. Das Ganze soll an einen Teppich erinnern und Bezug auf die textile Vergangenheit Wuppertals nehmen. Dieser Teppich soll gleichzeitig ein „Laufsteg“ für verschiedene Veranstaltungen sein. Sechs Bäume werden außerdem gepflanzt.

Insgesamt zwölf Probegrabungen, die im November vergangenen Jahres begannen, sollten Aufschluss darüber geben, ob in Barmens Untergrund geschichtsträchtige Gegenstände aus dem Frühmittelalter zu finden sind. „Durch die Suchschachtungen sollte punktuell festgestellt werden, wie exakt die vorhandenen Urkarten die tatsächliche Lage der alten Bebauung darstellen. Durch diesen Erkenntnisgewinn kann dann für den gesamten Werth abgeschätzt werden, wo sich Bodendenkmäler befinden und wie diese bei der Umgestaltung des Werth berücksichtigt werden müssen“, klärt das Büro für Innenstadtentwicklung „Barmen Urban“ auf.

„Ich weiß kein detailliertes Ergebnis“, verrät Barmens Bezirksbürgermeister Hans-Hermann Lücke hinsichtlich eventueller Funde. „Man hat mir nur gesagt, es sei für das Vorhaben Werth-Umbau günstiger ausgefallen als man befürchtet hatte. Deswegen könnte die Ausschreibung der Gesamtmaßnahmen erfolgen.“

Thomas Helbig, Geschäftsführer der Immobilien-Standort-Gemeinschaft (ISG) Barmen-Werth, vermutet, dass „es ein paar Wochen dauert, bis das Endergebnis da ist“. Es gäbe „die ein oder andere Umplanung“, dies seien aber kleinere Maßnahmen, beispielsweise hinsichtlich der Baumpflanzungen. Ein interessantes Detail nannte Helbig: „Die Fluchtlinie der Häuser lag früher mal anders.“

Die Untersuchungen und deren Auswertungen – bis hin zu eventuell notwendigen Umplanungen – führten zu zusätzlichen Kosten und mehr Zeitaufwand. Die Stadt rechnet aktuell mit Kosten für den Tiefbau und die archäologischen Arbeiten in Höhe von rund 130.000 Euro, ist bei „Barmen Urban“ zu lesen.

Die Sondierungen der Unteren Denkmalschutzbehörde wurden am Werth 91 begleitet durch die Pop-up- Schaufenster-Ausstellung „Barmen – von gestern bis morgen“.

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