Fußball-Oberliga Niederrhein WSV ohne Hochrechnungen, Prognosen und Parolen

Wuppertal · Manuel Bölster ließ sich auch nach dem 2:0-Sieg in Kapellen nicht aus der Reserve locken. Ja, die 15 Punkte Vorsprung vor dem KFC Uerdingen seien in der Tat ein angenehmes Polster, da stimme er zu — mehr aber auch nicht.

 Enes Topal brachte den WSV mit seinem Treffer auf die Siegerstraße.

Enes Topal brachte den WSV mit seinem Treffer auf die Siegerstraße.

Foto: Jochen Classen

"Wir gucken weiter von Spiel zu Spiel. Für mich zählt nur das Ziel, das wir haben, alles andere steht hinten an — auch Persönliches", legte sich der Sportdirektor des Fußball-Oberligisten Wuppertaler SV fest.

Der 32-Jährige, für den sich wegen seiner auslaufenden Vertrages inzwischen auch andere Clubs interessieren, attestierte der Mannschaft eine "bärenstarke Leistung als komplettes Team, es hat die Ausfälle kompensiert". Mehr noch: "Wir hatten sieben, acht klare Chancen und haben wieder zu Null gespielt." Das freute auch Trainer Stefan Vollmerhausen: "Das war eine super schwierige Woche, wegen der vielen kranken und verletzten Spieler. Bei diesem schwierigen Gang waren unsere Fans ungemein wichtig. Sie haben uns nach vorne gepeitscht. Wir wollten auch für sie alles raushauen und haben gegen gute Mannschaft dominiert — das war nicht selbstverständlich."

Dass die Ausgangslage nun sehr gut ist, will Vollmerhausen nicht verhehlen: "Wir können die Tabelle lesen. Jeder, der Manuel und mich kennt, weiß, dass wir nach dem Maximalen streben. Aber dabei bringen Hochrechnungen, Prognosen und Parolen nichts. Wir haben in dieser Saison gegen so viele Widerstände angekämpft. Ziel war und ist es immer, eine Antwort auf dem Platz zu geben."

Beispielsweise am Mittwoch (13. April 2016), wenn es im Stadion am Flinger Broich gegen den SC Düsseldorf-West geht — gegen den es am 26. August eine überraschende 1:2-Heimniederlage gesetzt hatte. "Wir wollen Mittwoch auch was schaffen, was andere WSV-Mannschaften nicht geschafft haben — zum Beispiel am Flinger Broich zu gewinnen und den ein der anderen Fluch zu brechen", so Vollmerhausen, der dabei an die 0:1-Schlappe bei TuRU am 6. Dezember denkt. Weiter geht es am Sonntag (17. April) um 15 Uhr im Stadion am Zoo gegen den VfR Krefeld-Fischeln, der den WSV in der Hinrunde in der Grotenburg 3:0 geschlagen hatte. "Da haben wir zweimal was gutzumachen", findet Vollmerhausen.

Bölstler kündigte unterdessen an, dass in Kürze ein weiterer Vertrag aus dem bestehenden Kader verlängert wird. Es bleibe aber dabei, dass im Falle des Aufstiegs kein kompletter Umbruch anstehe. "Die Mannschaft hat ein Gerüst, sie hat sich spätestens seit der Winterpause von Woche zu Woche weiterentwickelt — und es deshalb verdient." Gleichwohl werde es, wenn der Sprung gelingt, in der Regionalliga nicht einfach: "Da gibt es klare Unterschiede, nicht umsonst tun sich die Aufsteiger immer verdammt schwer. Einige Clubs haben Vollprofitum. Es ist eben ein Unterschied, ob man acht Stunden arbeitet und dann zum Training hetzt oder sich auf seinen Beruf als Fußballer konzentrieren kann." Dennoch sei es nicht unmöglich, mitzuhalten und den Klassenerhalt zu schaffen. Wie die Mannschaft aussieht, werden die kommenden Wochen zeigen. "Auf jeden Fall werden wir nicht so agieren wie der Ratinger Trainer im Fall Marvin Ellmann. Wir haben Respekt vor den Spielern und den abgebenden Vereinen", will Vollmerhausen eine saubere Öffentlichkeitsarbeit.

Ob Kapitän Gaetano Manno nach seinem Wadenbeinbruch in dieser Saison noch einmal auflaufen kann, ist offen. "Er ist sehr nah an der Mannschaft. Gaetano tut alles dafür, wieder auf dem Platz zu stehen. Wenn es nicht gelingt, freut er sich auf die Vorbereitung", so der WSV-Coach. Vollmerhausen ist am Montag gemeinsam mit Manuel Bölstler wieder unterwegs zur Spielerbeobachtung. Wie so oft in den vergangenen Wochen.

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