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Fußball-Regionalliga: 1:5 (0:4) bei RW Essen: WSV geht an der Hafenstraße unter

Fußball-Regionalliga: 1:5 (0:4) bei RW Essen : WSV geht an der Hafenstraße unter

Der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat den dritten Derbysieg in Folge gegen RW Essen deutlich verpasst. Stattdessen kehrte das Team von Trainer Christian Britscho am Sonntag (5. August 2018) mit einer 1:5 (0:4)-Klatsche von der Partie an der Hafenstraße zurück.

Das Match sahen 11.077 Zuschauer.

Der Coach hatte die Startformation im Vergleich zum 3:1 gegen Herkenrath auf drei Positionen umgestellt. Enes Topal ersetzte Semir Saric, Jonas-Erwig Drüppel lief an Stelle von Marco Cirillo auf und Meik Kühnel bekam den Vorzug vor Sascha Schünemann. Das alles nutzte aber nichts: Bereits nach 24 Sekunden führte RWE: Florian Bichler überraschte die ungeordnete WSV-Defensive und hob den Ball über Silvio Pagano und Torwart Sebastian Wickl aus 15 Metern ins Netz - 1:0 (1.).

Der WSV fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel, Essen machte Druck. Dennis Malura sah nach einem kernigen Foul an Kai Pröger früh die gelbe Karte (6.). Es ging in den Zweikämpfen erwartungsgemäß zur Sache. In der Offensive konnten die Bergischen zu Beginn keinerlei Akzente setzen. Erst in der 18. Minute tauchte der WSV vor dem RWE-Kasten auf. Kapitän Gaetano Manno prüfte aus spitzem Winkel Schlussmann Lukas Raeder.

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Es blieb emotional und nicklig: Die gelbe Karte für Tjorben Uphoff in der 25. Minute war zu diesem Zeitpunkt bereits die fünfte der Partie. Kurz danach verhinderte der Ex-Essener Gino Windmüller das 2:0, als er Prögers Schuss aus 16 Metern in letzter Sekunde von der Linie drosch. Der zweite Treffer fiel trotzdem für den Gastgeber: Lukas Scepanik flankte, Daniel Heber drückte den Ball am Fünfer über die Linie (31.).

Vollkommen von der Rolle, kassierte der WSV direkt das 0:3 hinterher. Pröger zielte halblinks Richtung linker Winkel - und wurde belohnt (36.). Die Bergischen waren zu diesem Zeitpunkt komplett überfordert. Heber hätte sogar kurz vor der Pause noch auf 4:0 erhöhen können (42.). Das erledigte dann Marcel Platzek, der eine Freistoß-Flanke einnickte - 4:0 (45.). Der Pausenpfiff war für die vielen mitgereisten Fans eine Erlösung.

 Die WSV-Fans ertrugen das Debakel tapfer.
Die WSV-Fans ertrugen das Debakel tapfer. Foto: Wuppertaler Rundschau

Britscho wechselte zur zweiten Halbzeit erst einmal nicht. Der WSV verstärkte zwar seine Offensivbemühungen, Zählbares sprang aber nicht heraus. In der 56. Minute gingen Angelo Langer und Enes Topal vom Feld: Kamil Bednarski und Semir Saric sollten für Schwung sorgen. Der Schuss ging aber sprichwörtlich nach hinten los: Bichler tauchte frei vor Wickl auf und vollendete zum 5:0 (60.). Letzter Wechsel: Yusa Alabas ersetzte Manno (63.).

Immerhin: Die rund 2.000 mitgereisten WSV-Anhänger ertrugen es tapfer und unterstützten das Team weiter. Essen verwaltete den komfortablen Vorsprung, ohne auch nur annähernd in Gefahr zu geraten. Windmüller versuchte es noch einmal in der 77. Minute, zielte aber deutlch über den Kasten. Eine Minute später brachte RWE den ehemaligen WSVer Enzo Wirtz für Benjamin Baier. Windmüller gelang per Kopf noch der Ehrentreffer (83.).

Christian Britscho (Wuppertaler SV): "Verdiente Niederlage für uns! Glückwunsch an RWE, das gut auf uns eingestellt war. Ich denke, Karsten wird mit vielem zufrieden sein. Bei uns ist es etwas anders. Wir waren, denke ich, ähnlich gut vorbereitet. Die Umsetzung hat nicht so geklappt. Wir sind immer wieder in Konter gelaufen. Wir haben drei Toren nach Einwürfen bekommen. Das war heute unser Hauptproblem. So seltsam sich das nach einem 1:5 anhört. Aber wenn du Einwürfe nicht verteidigt bekommst, dann hast du eben sowas. Es tut mir leid für die Fans, die in großer Zahl angereist sind und ihren Unmut nicht geäußert haben. Dafür größten Respekt. Und dieser Respekt sollte dafür sorgen, dass wir das nächste Spiel anders angehen."

Auf Nachfrage ergänzte er, was beispielsweise konkret schief gelaufen ist: "Wir haben den Offensivkräften zu viel Raum gelassen und hatten nicht das Umschaltspiel, wie wir es gebraucht hätten." Ob es an der Einstellung und einer vermeintlichen Favoritenrolle gelegen habe? "Es wäre einfach für mich, die Schuld nur auf die Mannschaft und eine falsche Einstellung zu schieben. Davon bin ich meilenweit entfernt. Wenn wir an die Hafenstraße fahren und mir einer erzählt, dass wir Favorit sind - das ist sicher nicht der Fall. Dennoch tut uns das richtig weh und leid. Es gibt die Option jetzt eine Woche zu heulen oder wir können die Fehler analysieren und dafür sorgen, sie nicht mehr zu machen. Wir müssen das heutige Spiel vergessen machen."

Karsten Neitzel (Rot-Weiss Essen): "Letzte Woche haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Da hat das Ergebnis nicht gestimmt. Heute haben wir gespielt, was wir uns vorgestellt haben. Jetzt müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Wir müssen das Ergebnis so einordnen, dass es uns nächste Woche nicht auf die Füße fällt. Das erste Tor hilft natürlich. Wichtig ist, dass man sich auf einen Sieg freut, anstatt vor einer Niederlage Angst haben. Wir haben die nächsten Aufgaben vor uns, die wir zu bewältigen haben, aber auch werden."

Die nächsten beiden Spiele der Englischen Woche steigen im Stadion am Zoo. Dort geht es am Mittwoch (8. August 2018) ab 19 Uhr gegen den Bezirksligisten RW Selimspor Lohberg um den Einzug in die zweite Runde des Niederrheinpokals. Am Samstag (11. August) kommt dann der Aufsteiger SV Lippstadt zur Regionalliga-Partie an die Hubertusallee (14 Uhr).

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