Fußball-Regionalliga WSV: Ein 0:5, das in allen Köpfen ankommen sollte

Wuppertal · Es war eine derbe Niederlage, die der Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV am Samstagnachmittag (9. August 2025) gegen den SV Rödinghausen kassierte. Und dennoch kann das 0:5 im Stadion am Zoo auch seine lehrreichen und damit guten Seiten haben. Wenn es in den Köpfen der Spieler und der Fans ankommt. Eine Einschätzung.

Nur selten behielt der WSV die Lufthoheit.

Foto: Dirk Freund

Es waren nicht wenige Anhängerinnen und Anhänger, die die neu formierte Mannschaft nach dem 3:0-Derbysieg in Velbert bereits in höheren Sphären wähnten. Das war natürlich Unsinn, schließlich gilt der niederbergische Nachbar bei allem Respekt als Team, das es zu schlagen gilt, wenn man selber die Klasse halten möchte – zumal in Überzahl. Der Jubel war groß, vielleicht zu groß mit einem Siegerfoto vor den mitgereisten Fans. Aber in der Euphorie nachvollziehbar.

Genauso falsch ist allerdings die nun vielfach zu hörende Meinung, dass das Projekt eh keinen Erfolg haben wird (wobei sich ohnehin angesichts der finanziellen Umstände die Frage nach der Alternative stellt). Ja, der Auftritt war nach spätestens nach dem Wechsel bescheiden, auch wenn die Spieler bis zum Ende kämpften.

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WSV verliert gegen Rödinghausen

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Aber wenn zehn Akteure ausfallen, kann keine Mannschaft das problemlos verkraften, zumal es ja auch Auswirkungen auf den damit eingeschränkten Trainingsbetrieb unter der Woche hat. Und wenn dann der Gegner Rödinghausen noch heißt, der zweifelsohne stärker besetzt ist und nach zwei Auftaktschlappen die Kurve bekommen will, kann eine Partie so bitter laufen.

Dass Erinnerungen wach werden an die vergangene Saison, in der es ebenfalls enormes Verletzungspech und schwache Auftritte daheim gab, ist verständlich. Zwei Spiele, 0:7 Tore an der Hubertusallee. Diesmal allerdings war es die erste Klatsche. „Wir müssen diese Woche überstehen“, hatte Trainer Sebastian Tyrala angesichts der Personalnot im Vorfeld als Devise ausgegeben und sich verständlicherweise optimistisch gezeigt. Was sollte er auch sonst tun? Es hat nicht geklappt, aber das ist noch kein Beinbruch.

Von großer Bedeutung wird es vielmehr sein, dass sowohl auf dem Feld als auch auf den Rängen klar ist, was vor dem Saisonbeginn als Ziel ausgegeben wurde – es geht einzig und allein um den Klassenerhalt. Oder wie es Tyrala formulierte: „Die Saison ist superschwer.“ Es geht um jeden einzelnen Punkt und nicht um Traumschlösser, die in dieser Stadt noch immer darauf basieren, dass der WSV vor 50 Jahren in der Bundesliga vertreten war.

Am Mittwoch (13. August) im Niederrheinpokal gegen den Bezirksligisten TSV Krefeld-Bockum (19:30 Uhr, Stadion am Zoo nach Heimrechttausch) will der WSV zunächst neues Selbstbewusstsein tanken und sich für das Match am 17. August bei der U23 von Borussia Dortmund (14 Uhr, Stadion Rode Erde) einspielen. Alessio Arambasic (nach der roten Karte) und Kadi Atmaca sind dann wohl wieder zurück.

In einem Team, das für die Verletztenmisere nichts kann, trotzdem nun noch einmal deutlich vor Augen geführt bekam, dass wirklich alles passen muss, um erfolgreich zu sein. Und so könnte das 0:5 dann ein heilsamer Schock gewesen sein.