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Handball-Bundesligist BHC schlägt TVB Stuttgart mit 29:28 (16:14)

Handball-Bundesliga: 29:28 (16:14) gegen Stuttgart : Darj lässt die BHC-Fans in Verzückung geraten

Drei Tage nach dem Sieg gegen die Füchse Berlin hat der Handball-Bundesligist Bergischer HC das Heimspiel am Sonntagnachmittag (4. Mai 2019) gegen den TVB Stuttgart mit 29:28 (16:14) gewonnen. Max Darj traf in letzter Sekunde. Mit 2.491 Zuschauern war die Klingenhalle erneut ausverkauft.

Der BHC suchte zunächst seine Linie vor allem in der Defensive. In Unterzahl bei einer Zeitstrafe gegen Kristian Nippes lief Arnor Gunnarsson einen Tempogegenstoß und versenkte den Ball gegen Ex-Nationalkeeper Johannes Bitter zur ersten Führung - 5:4 (11.). Während die Stuttgarter ihr letztes Spiel vor knapp anderthalb Wochen bestritten, merkte man dem Gastgeber die Belastung der vergangenen Tage doch etwas an. Die Baden-Württemberger legten einen körperbetonen Auftritt aufs Parkett, die Schiedsrichter ließen sie gewähren. Dann aber drehte der BHC mächtig auf und zog von 9:9 (13.9) auf 13:9 (23.) davon. Die Fans waren begeistert. Allerdings nicht lange: Eine Minute vor der Pause kam der TVB bis auf 14:15 heran. Linus Arnesson sorgte für den erneuten Zwei-Tore-Vorsprung. Der letzte Treffer der Stuttgarter zählte nicht mehr.

Es blieb die erwartet enge Kiste. Zumal Torhüter Bitter nun mit vier Glanzparaden auftrumpfte und den Siebenmeter von Gunnarsson beim Stand von 18:17 (36.) entschärfte. Mit der Folge, dass Simon Baumgarten den 18:18-Ausgleich markierte (37.). In der Offensive lief vieles nicht rund. Trainer Sebastian Hinze stellte um, brachte unter anderem Milan Kotrc für Jeffrey Boomhouwer.

  • Bild mit Symbolcharakter: Arnor Gunnarsson (re.)
    Handball-Bundesliga: Sonntag ab 16 Uhr : Liveticker: BHC - TVB Stuttgart
  • Die Fans in der Klingenhalle waren
    Handball-Bundesliga: Sonntag gegen Stuttgart : BHC stellt sich auf harte Arbeit ein
  • Jeffrey Boomhouwer in seinem Element.
    Handball-Bundesliga: 28:26 (14:12) gegen Berlin : BHC darf weiter vom Europapokal träumen

Die Fans bekamen einen wahren Krimi serviert. Gunnarsson gelang zwar das 21:20 (45.), danach zog er aber gegen Bitter den Kürzeren. Auch Linus Arnesson blieb zweiter Sieger. Sascha Pfattheicher markierte stattdessen das 21:21 (48.). Booumhouwer behielt beim Siebenmeter die Nerven - 24:23 (51.). Stuttgart scheiterte durch Dominik Weiß, aber auch Gutbrod mit einer Fahrkarte. Sascha Pfafftheicher egalisierte - 24:24 (53.).

Der BHC legte weiterhin vor, der TVB konterte bis zum 26:26 (54.). Dann fing Kotrc einen Arnesson-Pass erst im Aus. Schweikardt brachte die Gäste in Führung - 26:27 (55.). Boomhouwers Siebenmeter-Heber schlug zum 27:27 ein (56.), doch Stuttgart ließ nicht locker. Bastian Rutschmann hielt der BHC mit einer Parade bei 27:28 (58.) im Rennen. Kotrc zum 28:28 (60.), der TVB nahm 23 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Dann das Unglaubliche: bei angezeigtem Zeitspiel Fehlpass der Gäste und das Siegtor von Max Darj! Der BHC verteidigte damit Rang sechs - und darf weiter vom Europapokal träumen.

 Harte Arbeit auch für Fabian Gutbrod.
Harte Arbeit auch für Fabian Gutbrod. Foto: Dirk Freund

TVB-Trainer Jürgen Schweikardt: „Glückwunsch zum Sieg. Ich habe gerade Jogi Bitter gefragt, ob er sich erinnern kann, schon mal zwei Spiele hintereinander in der letzten Sekunde so unglücklich verloren zu haben. Kann er nicht. Ich kann mich kaum noch an das Spiel erinnern, der Schock sitzt so tief. Der letzte Wurf von Schmidt war gut, aber ins Torwarteck. Ich habe die ganze Woche auf die Eins-gegen-Eins-Aktionen von Kotrc hingewiesen, da kriegen wir dann das Tor. Am Schluss geht Weiß dann halbherzig in die letzte Aktion. Ich habe in die erste Auslösehandlung hinein die Auszeit genommen, trotzdem geht der Arm der Schiedsrichter dann schon direkt danach hoch …“

BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Wenn man so ein Spiel gewinnt, ist man natürlich sehr glücklich. Stuttgart hat sehr, sehr gut gespielt, wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut verteidigt. In der zweiten Halbzeit haben wir das eigentlich besser gemacht, haben dann aber Jogi Bitter mit fünf Sechs-Meter-Chancen ins Spiel gebracht, die wir verschießen. Dann hat Stuttgart am Ende das Momentum auf seiner Seite, aber Jeffrey und Milan haben dann Nervenstärke beweisen.“

BHC-Geschäftsführer Jörg Föste: „Das war ein nervenaufreibendes Spiel heute. Die letzten Spiele haben gezeigt, dass die Mentalität der Mannschaft ungebrochen ist. Stuttgart war der erwartet starke Gegner mit einem überragenden Daniel Schmidt. Am Schluss hatten wir Glück, das muss man sportlich fair zugeben. Die Entscheidung, zum Flensburg-Spiel nach Düsseldorf zu gehen, war richtig. Wir steuern da jetzt auf 6.000 Zuschauer zu.“

Das drittletzte Auswärtsspiel der Saison bestreitet der BHC am kommenden Samstag (11. Mai) beim SC DHfK Leipzig. Anwurf in der dortigen Arena ist um 20.30 Uhr. Es folgen die Duelle in Ludwigshafen (26. Mai) und Minden (29. Mai) sowie das „Finale“ am 9. Juni im Düsseldorfer ISS Dome gegen die SG Flensburg-Handewitt.