Handball-BL: 28:27 gegen Melsungen BHC macht es spannend – und holt die Punkte

Wuppertal · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat einen gelungenen Jahresauftakt hingelegt. In der ersten Pflichtpartie 2023 bezwang das Team von Trainer Jamal Naji am Sonntagnachmittag (12. Februar) MT Melsungen 28:27 (13:10). 2.768 Fans waren in der Wuppertaler Uni-Halle dabei.

Der Jubelkreis in der Uni-Halle.

Der Jubelkreis in der Uni-Halle.

Foto: Dirk Freund

Der BHC musste neben den Langzeitverletzten Simen Schönningsen, Tim Nothdurft und Tom Bergner auch auf Tomas Babak verzichten, dem muskuläre Probleme plagten.

Der BHC ging über 2:2 (5.) durch Treffer von Linus Arnesson (Siebenmeter) und Lukas Stutzke mit 4:2 in Führung (6.). Arnesson erhöhte per Sprungwurf auf 5:2 (8.). Die Abwehr stand gut, Peter Johannesson im Tor sicher. In der Folge vergaben beide Mannschaften mehrere Möglichkeiten. Melsungen fand eher wieder die Linie und kam auf 4:5 heran (13.). (Bilder:)

Handball-BL: BHC behält gegen Melsungen die Nerven​
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BHC behält gegen Melsungen die Nerven

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Ladefoged beendete mit dem 6:4 eine fast siebenminütige Ladehemmung des BHC (15.). Dennoch haperte es weiter in der Offensive. Die Folge: Kai Häfner glich zum 6:6 aus (16.). Dann aber fingen sich die Bergischen wieder: Fabian Gutbrod brachte sein Team mit 8:6 in Führung (18.). Melsungen blieb aber dran: Aidenas Malasinskas egalisierte per Strafwurf zum 8:8 (23.). Nach dem folgenden Fehlwurf von Alexander Weck und dem 9:9 von Agustin Casado Marcelo (25.) nahm Naji seine erste Auszeit.

Und die half. Weck, Arnor Gunnarsson und Arnesson stellten mit einem Zwischenspurt auf 11:9 (27.). Nun nahmen die Gäste die Auszeit. In einer hektischen Schlussphase der ersten 30 Minuten mit Zeitstrafen für Malasinskas und Gunnarsson behielt der BHC die Nerven. Nach einem Fehlpass netzte Ladefoged ins leere Tor zum 13:10 ein (30.). Dabei blieb es bis zur Sirene.

Unter den Augen von Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Oberstadtdirektor Stefan Kühn gelang Stutzke das 14:11 (33.). Der Vorsprung hielt zunächst: Weck stellte auf 18:15 (39.). Als Casado die MT auf 199:20 heranbrachte, bat BHC-Coach Naji zur Besprechung (43.). Der eingewechselte Keeper Christopher Rudeck verhinderte den Ausgleich, stattdessen traf Lagdefoged zum 21:19 und 22:19 (44./46.).

Stutzke erhöhte auf 23:19 (47.). Melsungen unterbrach per Auszeit. Ladefoged machte das 24:20 (47.). Melsungen sorgte durch das 22:24 (50.) weiter für Spannung, doch der BHC antwortete mit dem 26:22 von Weck (52.). Tom Kare Nikolaisen sorgte für die Vorentscheidung (27:22, 53. Minute). Melsungen gab sich nicht geschlagen. Kastening verkürzte per Siebenmeter auf 25:27 (57.). Ladefoged unterlief ein Stürmerfoul, Häfner gelang der 26:27-Anschluss (58.). Stutzke traf zum 28:26 (59.), Tim Kastening verwandelte noch den Siebenmeter zum 28:27 (60.). Doch die restlichen 14 Sekunden brachte der BHC über die Zeit.

Roberto Garcia Parrondo (Trainer MT Melsungen): „Zuerst herzlichen Glückwunsch an den Bergischen HC und Jamal Naji zum Sieg. Es war ein schweres Spiel heute mit hoher Intensität, bei dem sich die Gastgeber die zwei Punkte sichern konnten. Wir sind enttäuscht, da wir das Spiel nicht so gestalten konnten, wie wir es uns vorgenommen haben – Einiges hat nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe. Die Schlussphase von Halbzeit Eins war etwas schwierig, da wir im Gegensatz zum Gegner keine Tore erzielen konnten und so mit drei Toren Rückstand in die Kabine mussten. In der zweiten Halbzeit sind wir dem Spielstand immer hinterhergerannt. Wir haben alles versucht es noch zu drehen, aber die Probleme der ersten Halbzeit haben uns da einen Strich durch die Rechnung gemacht, obwohl wir uns offensiv steigern konnten. Das war aber am Ende nicht genug.“

Jamal Naji (Trainer Bergischer HC): „Das war ein Stück weit unerwartet. Das muss ich ehrlich zugeben. Wir hatten – gelinde gesagt – eine beschissene Trainingswoche. Das muss man so sagen. Entschuldigung für die Ausdrucksweise, aber so war es. Wir hatten viele Kranke, wie man gesehen hat. Babak ist uns ausgefallen. Tom Kare Nikolaisen war heute bei weitem nicht bei 100 Prozent. Das Gleiche gilt für Linus Arnesson, der krank flachlag. Das war wirklich schwierig. Ich bin ein Stück weit stolz auf die Mannschaft, wie dann einzelne Spieler in die Bresche gesprungen sind. Wir haben heute eine sehr gute Mischung gehabt aus Isolationsspiel, aber auch in der Kooperation mit unseren Kreisläufern. Andersrum haben wir in der Defensive ihre Kreisläuferkooperation erfolgreich weggenommen, weil es eine Mannschaft ist, die über eine super Kreiskooperation verfügt, gerade die Achse Casado/Arnasson. Und dann war es am Ende sehr viel passiv. Ich musste immer ein bisschen anpassen, was sie getan haben, es war ein bisschen Schachspielen. Am Ende kann das Spiel auch, das muss man ehrlicherweise sagen, auch in die andere Richtung kippen. Wir sind stabil geblieben. Wir hatten zwei wichtige Auftakthandlungen, die zum Ende funktioniert haben. Die waren nicht von mir angesagt, die kamen aus der Mannschaft. Von Lukas Stutzke und Linus Arnesson, der ein super Spiel in der Spielsteuerung macht. Und dann kommt ein unerwarteter Sieg, aber ein Sieg, der sich sehr, sehr gut anfühlt.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Es war eine faszinierende Leistung. Wir hatten in der Deckung unheimlich schnelle Beine, damit Melsungen über ganz weite Strecken in lange Angriffe gebracht. Das war der Schlüssel zum Sieg, der vor nahezu ausverkaufter Unihalle unheimliche Bedeutung hat. Die Mannschaft hat sich für die intensive und harte Vorbereitung belohnt. Sie hat mit ihrem unbändigen Willen Melsungen bis zur 52. Minute dominiert. Das ist für den Bergischen HC eine außerordentliche Bilanz. Dass Melsungen noch mal zurückkommen kann, liegt in der Natur der Sache. Wenn man dann sieht, wie unsere Mannschaft die Ruhe bewahrt hat, ist es schon faszinierend.“

Am kommenden Sonntag (19. Februar) gastiert der BHC um 16:05 Uhr bei der SG Flensburg-Handewitt. Es folgen in der Uni-Halle die Heimspiele gegen den TVB Stuttgart (26. Februar um 16:05 Uhr) und GWD Minden (2. März um 19:05 Uhr).

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