Handball-Bundesliga: 26:28 (13:14) gegen RN Löwen Engagierter Auftritt des BHC wird nicht belohnt

Wuppertal / Düsseldorf · Der Handball-Bundesligist Bergischer HC hat sein vorletztes Heimspiel der Saison 2020/21 verloren. Das Team von Trainer Sebastian Hinze musste sich am Mittwochabend (16. Juni 2021) im Düsseldorfer ISS Dome den RN Löwen mit 26:28 (13:14) geschlagen geben.

 Der BHC spielte erstmals wieder vor Fans.

Der BHC spielte erstmals wieder vor Fans.

Foto: Dirk Freund

Der BHC führte nach drei Minuten durch Treffer von Fabian Gutbrod und David Schmidt mit 2:0. Dann drehte der Favorit die Partie aber auf 2:3 (7.). So eng blieb es zunächst. Die Mannheimer legten vor, die Bergischen glichen aus. In der 13. Minute gelang Jannik Kohlbacher erstmals eine Zwei-Tore-Führung (5:7), Lukas Nilsson legte in der 16. Minute nach (5:8). Hinze, der 2022 zu den RN Löwen wechselt, nahm in der 18. Minute die erste Auszeit. Und fand Gehör: Gutbrod netzte ein (19.), Max Darj gelang das 8:9, Sebastian Damm das 9:9 (20.), Gutbrod das 10:9 (22.) – ein 4:0-Lauf! Darj baute die Führung auf 12:10 aus (25.). Abschütteln ließ sich der Tabellenvierte aber nicht. Uwe Gensheimer besorgte mit einem Dreher das 12:12 (27.). Mit dem letzten Freiwurf (über die Mauer) ergatterten die Gäste die Halbzeit-Führung (13:14).

Nach dem Wechsel zogen die RN Löwen zunächst auf 16:13 davon (32.). Darj verkürzte aber auf 16:17 (36.). Es ging hin und her, auch tortechnisch. Dann kassierte der BHC in Überzahl zwei Treffer zum 18:21 (41.). Bei Stand von 19:23, das Gensheimer mit seinem inzwischen elften Treffer markierte, nahm Hinze die zweite Auszeit (43.). Doch Gensheimer legte nach – 19:24 (45.). Darj ackerte sich zum 21:24 durch (47.). Szücs vollendete zum 22:24 (48.). Beim Stand von 23:25 scheiterte Gutbrod am starken Torwart Andreas Palicka. Die Gäste nutzten das eiskalt aus zum 23:27 (55.). Doch noch einmal bekam der BHC eine Chance: Boomhouwer verwarf aber in der 58. Minute, als das 25:27 auf der Anzeigetafel prangte, einen Siebenmeter. Der Favorit brachte den knappen Sieg über die Zeit.

Klaus Gärtner (Trainer RN Löwen): „Wir wussten, was auf uns zukommt, dass es eine temporeiche Partie wird und unsere Angriff-Abwehr-Wechsel attackiert werden. Über viele Phasen haben wir es gut verteidigt bekommen. Insgesamt überragend war Uwe Gensheimer, der zwölf von zwölf Würfen trifft. Und in der Abwehr fand ich uns auch gut. Der entscheidende Wechsel war der zu Andreas Palicka im Tor, der uns dann noch mal ein paar ganz wichtige Paraden gebracht hat. Dann haben wir es über eine kämpferische Leistung am Ende verdient gewonnen.“

Sebastian Hinze (BHC-Trainer): „Es war ein harter Fight. Es war das Spiel, das wir haben wollten. Wir haben etwas gebraucht, um in die Abwehr zu kommen. Ab der 15. Minute verteidigen wir sehr, sehr gut, haben dann auch Ballgewinne und gehen ins Tempospiel. Es ist schade, dass wir nicht mit einer Führung in die Pause gehen, aber trotzdem konnten wir ein gutes Gefühl haben. In der zweiten Halbzeit hatten wir schon ein paar mehr Probleme im Angriffsspiel, haben die Rückraum-Würfe zwar in guten Situationen, aber nicht mehr mit ganz so gutem Timing und Druck. Die Phase, in der wir in Überzahl sind und von rechtsaußen scheitern und einen technischen Fehler machen, ist die, in der wir zurückkommen können. Im letzten Moment haben wir noch mal das Momentum durch eine 5:1-Abwehr, die die Jungs überragend spielen. Leider nutzen wir es nicht in den letzten zwei, drei Angriffen, um noch einen Punkt mitzunehmen. Insgesamt war es ein großer Schritt nach vorne, wir haben uns ans System gehalten, haben gesehen, dass unsere Abwehr funktioniert - auch gegen eine so starke Achse wie Kohlbacher/Schmid. Wir können viel Positives mitnehmen, aber natürlich hätten wir lieber auch was Zählbares gehabt.“

Jörg Föste (BHC-Geschäftsführer): „Es war ein großes Kämpferherz von unserer Truppe, die über 60 Minuten konsequent verteidigt und über weite Strecken auch vorne sehr gut gespielt hat. Man merkte, dass unsere Mannschaft sehr viel Ehrgeiz in dieses Spiel gesteckt hat. Es war eine klasse Deckungsarbeit nicht nur in der ersten Halbzeit, sondern auch nach dem Wechsel, als wir auf 5:1 umgestellt haben und viele Ballgewinne hatten. Unter dem Strich tun mir die Jungs leid, dass sie für den unbändigen Kampfgeist nicht belohnt worden sind. Die Zuschauer waren der Rückhalt, den wir uns gewünscht hatten, den wir herbeigesehnt hatten, und, auf den wir so lange verzichten mussten. Heute hat man gemerkt, was es bedeutet.“

Weiter geht es für den BHC am Samstag (19. Juni ) ab 20:30 Uhr beim HSC 2000 Coburg. Die Saison endet mit den Partien am 23. Juni gegen den TVB Stuttgart (19 Uhr, Klingenhalle) und am 27. Juni bei den Füchsen Berlin (15:30 Uhr, Max-Schmeling-Halle).

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